

Eindruck:
„Die Bounty“ ist offiziell die vierte Verfilmung des Stoffes. Meine erste Berührung mit dem historischen Thema war die aus dem Jahr 1962 stammende Version, in der Marlon Brando in „Meuterei auf der Bounty“ den Offizier Fletcher spielt. Dieser Film war lange mein Favorit, auch weil er, neben dem herausragenden Marlon Brando, sehr opulent und monumental in Szene gesetzt wurde.
Im Jahr 1984 erschien dann von Roger Donaldson „Die Bounty“ auf der Leinwand, welche unter anderem mit Anthony Hopkins und Mel Gibson prominent besetzt wurde. Der Film wirkt vielleicht nicht ganz so episch wie „Meuterei auf der Bounty“, aber in meiner Wahrnehmung liegt er mittlerweile nicht nur auf Augenhöhe, sondern ist mein neuer Favorit.
Mit jeder Sichtung wurde er besser, was natürlich in erster Linie auch an den Darstellern liegt, die sich gekonnt der Geschichte unterordnen und doch einprägsam bleiben.
Anthony Hopkins ist grandios und verkörpert seine Rolle mit Hingabe, auch Mel Gibson überzeugt mit einer differenzierten Performance und bildet einen guten Gegenpol zu Hopkins. Daneben noch Liam Neeson und Daniel Day-Lewis, alles Darsteller, mit der auch die heutige Kinogeneration etwas anfangen kann. Das ist vielleicht für den einen oder anderen eine passende Möglichkeit, den Film und das Thema für sich zu entdecken.

Die Verfilmung orientiert sich dicht an der Buchvorlage, „Die Bounty“ von Richard Hough und nahe an den originalen Ereignissen.
Eine gelungene Neuauflage, die inzwischen aber schon 35 Jahre alt ist. Dieser prachtvoll gedrehte Abenteuerfilm, der eine Geschichte erzählt, die nicht künstlich mit irgendwelchen Effekten aufgewertet wird, sondern mit toller Location und ebensolcher Ausstattung zu begeistern versteht. Man fühlt sich von Beginn an in das Jahr 1787 zurückversetzt, fiebert dem Unternehmen mit und erfreut sich an den gut ausgearbeiteten Charakteren der Figuren. Das alles hier noch handgemacht ist, wirkt keineswegs nostalgisch, sondern zeigt, mit wie viel Hingabe hier gearbeitet wurde. Das spiegelt sich bewundernswert auf der Leinwand wider und vermittelt eine realistische Atmosphäre. Zudem wurde hier an originalen Schauplätzen gedreht und die Bounty eindrucksvoll nachgebaut, all das unterstreicht imposant die Detailliebe der Verfilmung. Nun gut, klingt vielleicht alles sehr euphorisch, aber der Film ist kaum gealtert, wirkt auch heute noch erstklassig und sehr unterhaltsam.
Capelight veröffentlicht „Die Bounty“ als Mediabook, wobei hier nicht nur das wunderschön gestaltete Cover, sowie das informative Booklet zu erwähnen ist. Wirklich hervorheben kann man bei dieser Capelight Veröffentlichung, dass man den Film erstmals ungekürzt bekommt und selbstverständlich wurden die zusätzlichen 25 Minuten komplett synchronisiert. Lobend abrunden kann man das Ganze erneut nur damit, das Capelight seine hochwertigen Mediabooks preislich sehr attraktiv anbietet.
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Ton:

Extras:
- 24 seitiges Booklet
- Audiokommentar mit Regisseur Roger Donaldson
- Produzent Bernie Williams und Produktionsdesigner John Graysmark (Deutsch untertitelt)
- Audiokommentar mit dem historischem Berater Stephen Walters (Deutsch untertitelt)
- Dokumentation: Das Making-of zu „Die Bounty“
- „Die Bounty im Film“
- Original Kinotrailer
Testequipment:
JVC DLA-X35
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1
(Hartmut Haake)
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