Enola Holmes – Streaming Review | Netflix | 29.09.2020

Enola Holmes Review News Streaming Netflix 2020 Kaufen Shop

Seit dem 23. September 2020 ist der Film „Enola Holmes“ auf Netflix zu sehen und hier gibt es das Review dazu:

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Basierend auf der Buchreihe von Nancy Springer, verfilmte Harry Bradbeer die Abenteuer von Enola Holmes, der jüngeren Schwester von Mycroft und Sherlock Holmes. Dabei übernahm „Stranger Things“ Star Millie Bobby Brown nicht nur die Hauptrolle, sondern produzierte diesen ebenfalls gleich mit. An ihrer Seite ist der „Witcher“ Darsteller aus der gleichnamigen Netflix Serie Henry Cavill zu sehen. Dieser übernahm die Rolle des weltberühmten Detektivs Sherlock Holmes. In der Gestalt der Mutter tritt, mein persönliches Highlight, Helena Bonham Carter als Eudoria Holmes auf. In dieser Verfilmung sieht sich Millie Bobby Brown alias Enola Holmes neuen Herausforderungen und Gefahren ausgesetzt, nachdem sie von ihrer Mutter verlassen wurde. Wie sich diese Adaption der Jugendbücher Nancy Springers bei mir geschlagen hat, erfahrt ihr wie immer wenn ihr meinen Zeilen folgt.

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Inhaltsverzeichnis

Story:

Ihre Brüder sind schon längst aus dem Haus, ihr Vater bereits verstorben und so kann sich ihre Mutter vollends um die kleine Elona und ihre Entwicklung kümmern. Eudoria Holmes achtete bei ihrer Erziehung strikt auf Bildung, körperliche Fitness in Form von Tennis und Kampfsport sowie der musischen Erziehung der Kunst sowie sonstiger geistiger Ertüchtigung. Nach und nach wurde so aus der kleinen Elona eine junge Dame. So kurios ihre Erziehung so kurios ihr Name, welcher ein Anagramm darstellt und eigentlich „Alone“ zu Deutsch „Allein“ bedeutet. Und genau das wird Elona bald sein, ALLEIN. An ihrem 16 Geburtstag verschwindet Mutter Holmes, ohne einen einzigen Hinweis über ihren Verbleib. So reisen ihre Brüder an, um sich Elona anzunehmen. Dabei hat der älteste der Holmes Brüder, Mycroft, schon eine genaue Vorstellung, wie er die weitere Entwicklung anstreben wird. Ein Heim für gehobene Töchter soll das Mittel der Wahl sein. Das sieht Elona wiederum völlig anders und nimmt mit einem Mehr-Phasen-Plan reiß aus. Sowohl Mycroft als auch Sherlock unterschätzen dabei ihre Cleverness und so ist Elona selbst ihrem berühmten Bruder Sherlock immer einen Schritt voraus. Auf der Suche nach ihrer Mutter stolpert ihr der junge Lord Viscount Tewksbury geradezu vor ihre Füße. Dieser plant seinem zukünftigen Schicksal: ein Lord der britischen Gesellschaft zu werden, zu entfliehen. Es stellt sich heraus, dass dieser einen Verfolger hat, den er fälschlicherweise als jemanden sieht, der ihn „nur“ zurück zu seiner Familie bringen soll. In Wahrheit ist sein Jäger aber ein eiskalter Killer. Auf ihn angesetzt, ihn zu töten. So entwickelt sich ein weiteres Problem für Elona. Auf der einen Seite wäre ihre verschwundene Mutter, die es zu finden gilt, auf der anderen Seite die Frage, warum ein Killer hinter einem blasierten Jüngling her ist. Doch Elona wäre keine echte Holmes, würde sie sich nicht gleich beiden Herausforderungen stellen. Aber was sie bei ihren Ermittlungen herausfindet, stellt ihre Weltanschauung gehörig auf den Kopf und könnte auch die Zukunft Großbritanniens beeinflussen.

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Meinung:

Die Sichtung von Elona Holmes ersten Abenteuer lässt mich etwas zwiegespalten zurück. Für einen Film gab es schon recht viele Plots und Nebenplots. Nach der Sichtung war ich der Meinung, die Geschichte um „Elona Holmes“ wäre im Serienformat doch wesentlich besser aufgehoben gewesen. Der Film bietet mit etwas über zwei Stunden zwar eine entsprechende Laufzeit, kann aber nicht alle aufgebauten Twists zur allgemeinen Zufriedenheit zu Ende führen. Gut dagegen war wiederum die Zeit, die sich der Film nahm, um die Hauptcharaktere ordentlich einzuführen. Was für den weiteren Verlauf des Films sogar essentiell ist. Wir erfahren etwas über die Familie Holmes, lernen die kleine Schwester von Mycroft und Sherlock kennen und erfahren erstmals auch etwas über die Mutter. Der Hauptplot beschäftigt sich mit dem Verschwinden der Mutter sowie dem Zusammentreffen mit dem jungen Lord Viscount Tewksbury, welcher zur Verwunderung Elonas von einem Auftragskiller gejagt wird.

Was sich wie ein großer Sherlock Holmes Spaß in Gestalt seiner kleinen Schwester anhört, stolpert zuweilen über seinen eigenen Doppel-Plot sowie weiteren Neben-Plots. Ist Enola zu Beginn voller Tatendrang die Mutter ausfindig zu machen, so wirft sie dieses Vorhaben ab der Hälfte des Films einfach so über den Haufen und widmet sich dem jungen Lord. Dazu wird der Film immer wieder mit Nebenplots unterbrochen und teils auch ausgebremst. Auch war ich der Meinung, dass manche Charaktere eher überflüssig waren. Darunter Edith, wie auch Inspektor Lestrade, der auf wundersame Weise zu indischen Wurzeln kam. Beide tragen nicht wirklich viel zur Story bei und dienen eher als lustige Sidekicks, um den Verlauf aufzulockern. Der Twist rund um die Gouvernante hätte ebenfalls kürzer ausfallen dürfen. Gerade in Bezug auf Mycroft und die Bedeutung des Namens Holmes wirkte dieser ziemlich konstruiert und vor allen Dingen nicht zu Ende gedacht. Den Killer fand ich wiederum nicht bedrohlich genug, wobei das Spiel von Burn Gorman durchaus unterhaltsam war. So bin ich der Meinung, auf einige Figuren hätte man verzichten können und eine Straffung des Films wäre angebracht gewesen, da dieser doch ein paar Längen aufweist.

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So, genug gescholten, kommen wir zu den Dingen, die mir gefallen haben. Auch wenn ich mir Henry Cavill nur schwer als Sherlock Holmes vorstellen konnte, so fand ich seine Darstellung doch recht gelungen. Helena Bonham Carter passt hervorragend in die Rolle der Mutter. So eigen jeder der Holmes Geschwister ist, so sehr muss jemand Besonderes hinter deren Entwicklung gestanden haben. Somit wurde für diese außergewöhnliche Person, die für mich perfekte Besetzung mit Helena Bonham Carter gefunden. Ich bin zwar kein Kenner der Zeit, aber die Ausstattung der Sets, die Kostüme und Kulissen empfand ich überaus gelungen und erstklassig gewählt. Hier besaß jemand wirklich ein gutes Auge für Details. Ebenso wusste die lockere und moderne Erzählweise, die Kamera-Einstellungen und Schnitttechnik durchweg zu gefallen. Kurzum, hier wurde ein durchweg hochwertiger Film produziert, der dennoch leider ein paar Mankos im Storytelling aufweist.

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Fazit:

Nach all diesen Ermittlungen wage ich mich nun an das Fazit: Mit „Enola Holmes“ nahm Netflix eine hervorragende Produktion in ihren Content auf, welche durchaus Spaß macht. Dennoch konnte diese mich trotz der tollen Optik und des teils sehr guten Schauspiels nicht völlig überzeugen. Auf der Habenseite steht in erster Linie Millie Bobbie Brown als Elona Holmes, die qualitativ hohe Ausstattung und ein wirklich interessanter Twist rund um die Mutter sowie den jungen Lord. Damit sind wir aber schon bei einem der Mankos. Der Doppeltwist sowie die Nebenplots ziehen den Film unnötig in die Länge. Auch sind manche Wendungen oder Entscheidungen für den Zuschauer nicht ganz nachvollziehbar. Ebenso hat man als Zuschauer das Gefühl, eher einer Serie, statt einem Film zu folgen. Denn genau wie eine Serie werden mehrere Twists aufbaut und durch eine entsprechende Folgenanzahl, hat eine Serie auch die Möglichkeit, diese nacheinander abzuarbeiten. Ganz im Gegensatz zu dem Film, der zwar eine recht hohe Laufzeit aufweist, dennoch aber nicht allen Twists gerecht werden kann. Besonders das Ende wirft mehr Fragen als Antworten auf. Dazu zieht sich der Film teilweise immer wieder mal, was an den angesprochenen Längen liegt. Ebenso hatte ich das Gefühl, der Film versuchte eine Gratwanderung und wollte einerseits Jugend- und gleichfalls ein Erwachsenabenteuer sein, wodurch dieser sich auf mich nicht ganz rund anfühlte. Letztendlich bin ich der Meinung, einen recht unterhaltsamen Film gesehen zu haben, der eindeutig noch Luft nach oben besitzt. Ebenso bleibe ich bei der Meinung das gerade diese umfangreiche Geschichte sich als Serienformat besser geeignet hätte. Dennoch fügte der Film der Geschichte rund um die Figur Sherlock Holmes, eine neue Facette in Form seiner kleinen Schwester hinzu. Und damit hoffe ich, dass es zu einer Fortsetzung kommt, womit der jetzige Film eine Chance bekommen würde, seine vorhandenen Mankos auszubügeln. So bleibt mir nur zu sagen, sollte Enola erneut die Ermittlungen aufnehmen, bin ich auf jeden Fall wieder mit von der Partie, wenn es heißt: „Das Spiel hat begonnen“.

Wie immer möchte ich mich für eure Aufmerksamkeit bedanken und hoffe wir lesen uns bei meinem nächsten Review wieder.

(Marc Maurer)

Bilder: ALEX BAILEY/LEGENDARY ©2020

Bewertungen: 4.9 / 5. 788

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