Frankensteins Fluch – Blu-ray Review | Hansesound Musik und Film GmbH

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Bereits im Februar kam der Film „Frankensteins Fluch“ auf Blu-ray neu abgetastet in den Handel und wir haben das Review dazu:

Zwischen Ende der 50er und Anfang der 70er Jahre haben die sogenannten Hammer-Studios aus Großbritannien das Horrorgenre regelrecht dominiert. Die machten aus Peter Cushing und Christopher Lee nicht nur beste Freunde und Superstars, nein zusammen unter der Regie von Terence Fisher wurden sie zum Dreamteam und schufen gemeinsam einen Hit nach dem anderen. Unvergessen die „Dracula“ Filme, aber ihr erster gemeinsamer Film war „Frankensteins Fluch“, welcher sogar 6 Fortsetzungen bekam. Nun erscheint „Frankensteins Fluch“ bei uns auf Blu-ray. Die Frage ist natürlich, kann der Film auch heute noch in Zeiten von „Saw“ und Co bestehen? Wir haben den Film für euch getestet und können es euch ganz genau sagen.

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Story:

Victor Frankenstein ist schon in jungen Jahren ein Genie und fasziniert davon, eine Möglichkeit zu schaffen, Tote wieder zu erwecken. Nachdem ihm das mit Tieren gelungen ist, wird ihm klar, dass er nun den nächsten Schritt wagen will, um nun das Ganze auch mit einem Menschen zu wiederholen. Außerhalb der Legalität besorgt er sich seine Mittel und wagt das Experiment mit ungeahnt schlimmen Folgen.

Eindruck:

Ich kenne natürlich die berühmte Verfilmung aus den 30er Jahren, aber ich kenne auch die Romanvorlage. Während der alte Film ein klassischer Horror war, ist das Buch eher eine Erzählung über einen tragischen Charakter und vieles wird aus der Sicht des Monsters erzählt. Hier bei „Frankenscheins Fluch“ handelt es sich ebenfalls um eine Charakterstudie, aber um die von Victor Frankenstein, einem besessenen Genie, der ohne Rücksicht auf Konsequenzen seine Taten vollbringt und an seiner Selbstüberheblichkeit scheitert.

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Vom Grundgerüst bleibt die Geschichte aber dieselbe, es dauert aber ein bisschen, bis man das besagte Monster zu sehen bekommt. Man lässt sich Zeit Victor Frankenstein einzuführen, der hierbei beeindruckend von Peter Cushing dargestellt wird. Seine Ausstrahlung ist enorm. Man merkt, dass er schon viel Bühnenerfahrung sammeln konnte. Hier sitzt jeder Blick und jedes gesprochene Wort. Man hängt einfach regelrecht an seinen Lippen und sieht zu, wie er immer überheblicher und besessener wird und auch dann im Verlauf alles andere als zimperlich agiert.

Natürlich darf man jetzt keine ultrabrutalen Sachen erwarten, wie man sie aus „Hostel“ und Co. kennt. Genauso gut wie Cushing spielt, so viel Spaß machen hier auch die tollen handgebauten Kulissen und Hintergründe. Auch hier kommt wunderbare Theaterstück Atmosphäre auf. Die Liebe zum Detail und diese Handarbeit, sowas gibt es heutzutage leider nicht mehr. Aber hier bekommt man noch die tolle alte Schule zu Gesicht.

Ab der zweiten Hälfte kommt dann auch Christopher Lee ins Spiel, er ist natürlich von der Ausstrahlung her, kein Boris Karloff, der mit dieser Rolle Filmgeschichte geschrieben hat. Dazu erkennt man bei Lee auch die Maske im Gesicht, was aus heutiger Sicht ein bisschen unfreiwillig komisch wirkt, aber trotzdem muss ich sagen, liefert Lee ein beeindruckendes Schauspiel ab. Er ist nicht der tragische Charakter aus der Romanvorlage, mit dem man mitfühlt. Er ist ein Monster ohne Gewissen und ohne Angst, wodurch man stets eine gewisse Bedrohung von ihm ausgehen spürt. Wie das Ganze mehr und mehr eskaliert, ist toll anzuschauen und natürlich wird hier eine tolle klassische Tricktechnik benutzt, um mit diversen Szenen zu schocken.

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Das Ende ist auf eine Art natürlich sehr konsequent, aber wenn man weiß, dass es weiter geht, verpufft es schon ganz leicht. Alles in allem finde ich die Dracula Filme ohne Frage besser und auch wenn es nicht an den berühmten Film von Universal rankommt, bekommt man hier einen tollen Filmklassiker alter Schule. Für Fans der Hammer Studios ist der Film sowieso Pflichtprogramm.

Bild:

Das Bild ist eine deutliche Steigerung zur MGM DVD und sah wirklich nie besser aus. Erst recht, wenn man bedenkt, dass der Film von 1957 ist. Die Schärfe hat gewaltig zugelegt und man spürt durchgehend HD Feeling. Auch ist das Bild durchgehend sauber und ohne Pixelbildung, Grieseln oder Rauschen. Die Farben haben auch noch mal gewaltig zugelegt. Auf Referenzlevel konnte man das Bild natürlich nicht heben, aber ich habe aktuellere Filme auf Blu-ray gesehen, die ein deutlich schlechteres Bild vorzuweisen haben, als das von „Frankensteins Fluch“.

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Ton:

Der englische und der deutsche Ton sind beide auf gleichem Level. Beide Tonspuren sind sauber, ohne Knistern oder Rauschen. Die Kraft ist im soliden Bereich, auch wenn jetzt nicht wirklich Masse an Details da rauskommen. Dazu gibt es aufgrund des 2.0 Tons keinen Raumklang. Insgesamt erfüllen die Tonspuren ihren Zweck ganz ordentlich.

Extras:

  • Wendecover
  • Trailer

Als Bonusmaterial gibt es nur Trailer sowie ein sehr schönes Wendecover, was noch mal andere klassische Filmposter aufweist.

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Fazit:

Pflichtprogramm für jeden Fan der Hammer Studios, sowie Fans von klassischem Horror alter Schule. Klar es schockt nicht so wie die Horrorfilme heutzutage, aber dafür bietet es tolle komplexe Charaktere, mit einem Schauspiel vom Feinsten, dazu eine unglaubliche Liebe zu Details. Zwar ist die 30er Jahre Version besser, aber in der Masse an Frankenstein Filmen, die heutzutage existieren, gehört dieser weit nach oben. Dazu sah das Bild des Films noch nie besser aus.

Hier erhältlich:

  • Frankensteins Fluch (Blu-ray)

(Pierre Schulte)
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