Godzilla stellt mitnichten das Idealbild eines Haustieres dar, aber trotzdem hat eine Vielzahl von Menschen auf der ganzen Welt die Riesenechse lieb gewonnen. Aktuell prügelt sich Godzilla in den Kinos in „Godzilla 2: King of Monsters“ wieder einmal mit zahlreichen Widersachern und führt einen Streit fort, der bereits 1964 begann. Damals trafen die beiden Kontrahenten Godzilla und Mothra erstmals aufeinander, was uns den vorliegenden Titel „Godzilla und die Urweltraupen“ bescherte, der nun von Anolis Film liebevoll restauriert auf DVD im auf 1.500 Stück limitierten 2-Disc-Metalpak auf den Markt gebracht wird. Nach dem bereits im April 2019 veröffentlichten ersten Auftritt des Schmetterlingsgottes Mothra in „MOTHRA BEDROHT DIE WELT“ – ist dies der zweite Teil der „Kaiju Classics Collection“ des Labels. Was uns inhaltlich und technisch erwartet, klärt die nun folgende Rezension.
Film:
Ein Sturm fegt über die japanische Küste und hinterlässt das Riesen-Ei der Schmetterlingsgottheit Mothra. Journalisten versuchen nun, dass das Ei den zwergenhaften Mädchen von Mothras Heimatinsel wiederzugeben, aber einige windige Geschäftsleute wittern das große Geld und so wird der Nachwuchs von Mortha zum Spekulationsobjekt. Doch der Sturm hat noch ein weiteres Wesen aufgewirbelt. Als Godzilla auftaucht bleibt Mothra nichts anderes übrig, als ihr Ei zu beschützen. Doch das scheint aussichtslos, denn Mortha ist alt und nicht so kräftig wie die radioaktiv verseuchte Riesenechse. Zum Glück schlüpft der Nachwuchs, und das gleich doppelt. Der Monsterkampf nimmt Fahrt auf. Die Armee hat keine Chance. Werden es Mortha und ihr Nachwuchs schaffen, Godzilla zu besiegen?
1954 brachte der damals noch recht junge Regisseur und Drehbuchautor Ishiro Honda mit „Godzilla“ den allerersten Film mit der sagenhaften Riesenechse in die Kinos, und legte damit den Grundstein für ein bis heute bestehendes Filmgenre, welches sich selbst über die Grenzen Japans hinaus einer nach wie vor großen Beliebtheit erfreut: Der sogenannte „Kaiju Eiga“. 1961 schuf Honda dann den Schmetterlingsgott Mothra, der eine komplett andere Tonart als der eher Katastrophenfilmartige, todernste „Godzilla“ anschlug und somit auch jüngere Zuschauer in seinen Bann zog. Nachdem sich Godzilla 1962 unter der Regie Hondas mit dem Riesenaffen King Kong angelegt hatte (auch hier folgt in absehbarer Zeit eine westliche Adaption, welche die beiden Monster erneut aufeinandertreffen lässt), durfte er sich zwei Jahre später mit Hondas zweiter Schöpfung Mothra balgen. Das Ergebnis ist der hier vorliegende Film, der im Original „MOSURA TAI GOJIRA“ hieß, und somit den Schmetterlingsgott noch vor die Riesenechse stellt, und somit zum Protagonisten macht. Das ist allerdings auch kein echtes Wunder, denn im Gegensatz zum damals noch bösartigen Godzilla, der einfach aus dem Meer auftaucht und alles kaputtmacht, was ihm unter die Pranken kommt, war Mothra lediglich darauf bedacht, seine beiden Freunde, die zwergenhaften Zwillingspriesterinnen, zu retten. Ähnlich schaut es auch in diesem Film aus, nur, dass Mothra dieses Mal seinen eigenen Nachwuchs beschützen möchte, und ihm diesmal eben die Riesenechse in die Quere kommt.
Der Kernpunkt, beziehungsweise die Hauptschauwerte des Films (und aller anderen Kaiju-Filme), sind allerdings die grandios in Szene gesetzten Monsterkämpfe, die bis heute von Männern in Gummianzügen ausgefochten werden, welche dabei ganze Miniaturlandschaften niedertrampeln. Glücklicherweise müssen wir diesmal nicht so lange auf die entsprechenden Exzesse warten, denn bereits nach einer halben Stunde erhebt sich Godzilla aus dem Meer, und haut erst mal alles kurz und klein. Später kloppen sich die beiden Titelmonster in bester Kaiju-Manier und lassen dabei ebenfalls keinen Stein auf dem Anderen. Herrlich!
Bildqualität:
Tonqualität:
Beide Schnittfassungen liegen sowohl im japanischen Originalton, als auch in deutscher Synchronfassung in Dolby Digital 2.0 (Mono) vor und verfügen über optional zuschaltbare deutsche Untertitel, wobei es sowohl möglich ist sich den gesamten Film, oder aber nur die im Film auftauchenden japanischen Schriftzeichen übersetzen zu lassen. „Optional“ bedeutet, dass es auch möglich ist, den Film im Japanischen Original ohne entsprechende Untertitel zu schauen.
Extras:
Hier geht’s zum Unboxing Video:
Das umfangreiche Bonusmaterial liefert uns gleich zwei deutschsprachige Audiokommentare zur japanischen Schnittfassung des Films. Im ersten kommen Regisseur und Godzilla-Fan Jörg Buttgereit, Bodo Traber und Alexander Iffländer zu Wort, während uns im zweiten Audiokommentar Florian Bahn interessante Hintergrundinformationen vermittelt. Darüber hinaus bekommen wir haufenweise japanisches und deutsches Werbematerial zu sehen, dürfen einem Interview mit Akira Takarada lauschen und können mit der Super 8 Fassung des Films in Nostalgie baden.
Fazit:
Testgeräte:
Philips 55PUS8601/12
Panasonic TX-L47ETW60
Denon dbt-3313ud
Sony BDV-N9200WB
Teufel Theater 500 THX 7.1 mit 4 Dipol Speakern
(Michael Speier)
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