Manch einer mag meinen, dass Ben Stiller ausschließlich auf Komödien wie „Zoolander“, „Meine Braut, ihr Vater und ich“, „Nachts im Museum“ oder „Voll auf die Nüsse – DodgeBall“ spezialisiert ist, doch weit gefehlt, denn unlängst hat er mit Filmen wie „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“ (2013) und „Gefühlt Mitte Zwanzig“ (2014) bewiesen, dass er auch ernsthaftere Filme sehr gut drauf hat. Mit „Im Zweifel glücklich“ folgt ein weiterer Film mit dramatischerem Sujet. Der Titel wird über Weltkino Filmverleih im Vertrieb von Universum Film als Blu-ray auf den Markt gebracht.
Story: Eigentlich hat Brad alles, was man braucht, um glücklich zu sein: eine liebende Ehefrau, eine erfüllende Arbeit und einen talentierten Sohn. Trotzdem beschleicht ihn ständig das Gefühl, nicht genug erreicht zu haben – im Gegensatz zu seinen früheren Studienfreunden, deren erfolgreiche Karrieren er aus der Ferne neidisch verfolgt. Als er mit seinem Sohn potenzielle Colleges an der Ostküste besichtigt, ist eine Begegnung mit einem alten Freund unvermeidlich. Dieser ist inzwischen ein gefeierter Buchautor, wodurch Brad sein Mittelklassestatus umso schmerzhafter bewusst wird – bis er bemerkt, dass es einen Unterschied gibt zwischen einem erfolgreichen Leben und einem glücklichen.
Fragen über Fragen. Antworten dazu wird man nur in subtiler Weise aus „im Zweifel glücklich“ erhalten. „Im Zweifel glücklich“ ist in dieser Hinsicht schon häufig sarkastisch, aber auf gewisse Art und Weise auch traurig, denn Menschen wie Brad gibt es leider immer mehr in unserer heutigen Gesellschaft und dabei muss man nicht mal depressiv sein. Ben Stiller spielt den Protagonisten wirklich sehr gut und vor allem sehr glaubhaft. Dabei gibt es immer wieder Momente, in denen dem Publikum ein Spiegel vorgehalten wird um darüber zu resümieren, wie man sich wohl in dem Moment verhalten würde. Dessen ungeachtet ist es nicht einmal wichtig, dass Brad nicht einmal wirklich sympathisch daherkommt, ist das geradezu essentiell für den Film, denn niemand sollte sich mit Brad identifizieren müssen. Im Gegenteil, denn häufig überkommt einen das Gefühl dem neidvollen, egozentrischen und auf gewisse Weise auch oberflächlichen aus seiner dunklen Welt zu reißen, ihm zu sagen, wie falsch er mit seiner Weltsicht doch liegt, wie falsch er damit liegt, andere zu beurteilen und wie weit er sich damit immer mehr vom wahren Glück entfernt, dass er eigentlich schon immer besessen hat.
Bild: Der Film liegt im ungewöhnlichen Ansichtsverhältnis von 2.00:1 vor, was ich bis dato nur bei „Jurassic World“ gesehen habe. Es ist sehr offensichtlich, dass der Film komplett digital gedreht wurde. Das Bild erscheint etwa sehr sauber. Die Schärfe bietet dazu nahezu durchweg sehr gute Werte, wobei nur selten weichere Abschnitte zu erkennen sind und wenn, dann nur in dunkleren Abschnitten. Dazu liegt auch ein hoher Detailgrad vor. Die Farben sind natürlich gehalten, erscheinen dabei aber etwas kühl, was aber genrebedingt passt. Die Kontrastwerte sind ausgewogen, wobei sich stellenweise sogar eine gute Plastizität bemerkbar macht. In einigen wenigen Momenten macht sich leichtes Rauschen bemerkbar, was aber wie gesagt nur selten vorkommt und dazu nicht sonderlich störend erscheint. Kompressionsspuren sind allerdings nicht aufgefallen.
Extras:
- 4 Featurettes: (je ca. 2:30 Minuten, HD)
- Das Drehbuch
- Ben Stiller als Brad
- Der Drang sich zu vergleichen
- Über Regisseur Mike White
- Original Kino Trailer in Deutsch (HD)
- Trailershow (HD):
- „5 Zimmer, Küche, Sarg“
- „Paterson“
- „The Party“
- „Der Vollposten“
- „Glücklich geschieden – Mama gegen Papa 2“
- „Der kleine Tod“
- „Disconnect“
- „Kedi – Von Katzen und Menschen“
- „Loving Vincent“
- „Hochzeit ohne Plan“
(Sascha Hennenberger)
© Copyright Bilder Weltkino Filmverleih / Universum Film – Alle Rechte vorbehalten
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