Into the Badlands – Staffel 3.2 – Review | AMC Studios | zu sehen auf Amazon Prime

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Into the Badlands – Staffel 3.2 – Review Szenenbild„Die Reise nach Westen“ gehört mit zu den meistverkauften Büchern der Geschichte und die Story gilt vor allem in China als absoluter Klassiker und Inspiration für viele Werke. Die weltweit bekannteste Interpretation davon ist wohl Dragonball, welches nach „One Piece“ das meistverkaufte Manga aller Zeiten ist. AMC hat sich nun auch der Story von „Die Reise nach Westen“ bemächtigt, und daraus eine sehr sehr, sehr freie Interpretation daraus gemacht. „Into the Badlands“ ist eine Sci-Fi Fantasy-Endzeit-Martial Arts Serie. Es sollte das neue Vorzeige Objekt nach „Walking Dead“ für den Sender AMC werden. Anfangs ging das Ganze sogar noch auf.

Into the Badlands – Staffel 3.2 – Review SzenenbildSeason 1 startete mit sechs Folgen direkt im Anschluss an „Walking Dead“. Für AMC Verhältnisse erreichte diese Staffel super Quoten und war bei Kritikern und Zuschauern sehr beliebt. Doch für Season 2 wollte AMC mehr. Es mussten 10 Folgen werden, jedoch ohne entsprechend mehr Budget. Hier spürte man schon einen Qualitätsverlust, denn es kam zu immer mehr Fillerfolgen, aber immerhin reichte es noch, dass eine Season 3 bestellt wurde. Diese hatte noch mehr Folgen, in dem Fall 16, welche zu zwei Abschnitten zu je acht Folgen, wie z.B. auch bei „Fear the Walking Dead“ der Fall ist, gezeigt werden sollte. Doch für die ersten acht Folgen hat sich dann keiner weiter mehr interessiert. Die Qualität wurde immer schlechter und so fielen die Quoten mit unheimlicher Wucht in den Keller. Aus der Pause nach Folge 8, die eigentlich nur ein paar Monate dauern sollte, wurde fast ein ganzes Jahr. Nun hat AMC aber die Restlichen Folgen auf einem neuen Sendeplatz ins Programm genommen. Bei uns sind diese 8 Folgen auf Amazon Prime parallel zur US -Ausstrahlung zu sehen.

Story: Pilgrim übergibt seine Kraft auf acht seiner Leute und erschafft soSuper-Krieger. Nun müssen sich Sunny und seine Freunde mit der Witwe verbünden, um Pilgrim aufzuhalten. Doch Sunny hat damit zu kämpfen, dass sein Sohn schwer krank ist und dringend ein Heilmittel braucht. Ausgerechnet M.K., sein Schüler, ist auf der Seite von Pilgrim kämpft und will Sunny vernichten. Bald liefern sich alle eine erbitterte Schlacht.

Into the Badlands – Staffel 3.2 – Review Szenenbild„Into the Badlands“ wurde bisher immer durchgängig erzählt Jede Folge hatte eine Länge von ca. 45 Minuten. Nun hat diese lange Pause der Serie nicht gutgetan, da es halt direkt da weiter geht, wo man aufgehört hat, und wenn man die anderen Folgen nicht mehr im Kopf hat, total in die Story rein geschmissen wird. Dadurch hat man klar Probleme herauszufinden, worum es noch mal ging und es dauert eine ganze Weile, bis man die unzähligen Charaktere und die Ereignisse wieder unterordnen kann, zumal hier einige Neue dazu gekommen sind, sich aber auch einige Hauptcharaktere verabschiedet haben.

Erschwert wird das Ganze auch noch, dass es immer mehr ins mystische Fantasy abdriftet und recht merkwürdige, an den Haaren herbeigezogene, Ausmaße hat. Viele Charaktere werden auch recht unsympathisch und fangen an zu nerven. Die Einzigen, die hier noch die Fahne oben halten, sind Hauptdarsteller Daniel Wu, der seine Rolle absolut souverän spielt, dann noch Nick Frost, der als Sidekick mit viel Spaß dabei ist und auch fleißig austeilt und Emily Beecham als Witwe, die eine Hammer -Ausstrahlung hat. Der Rest des Casts wirkt eher nervig oder man vergisst sie schnell wieder.

Von der Ausstattung her bleibt es auch sehr hochwertig, mit sehr guten Endzeitkulissen und auch tollen Kostümen. Absolutes Highlight sind und bleiben hier aber die Martial Arts Szenen. Hier merkt man klar die Handschrift von Hongkong Action Regisseur Stephen Fung. Denn die Fights gehören mit zu den besten, die man zur Zeit im TV und US-Kino sehen kann. Keine schnellen Schnitte, keine Wackelkamera, die

Into the Badlands – Staffel 3.2 – Review SzenenbildBewegungen sind sehr schnell ausgeführt bestehend aus langen komplexen Choreografien. Dazu gibt es aber auch fleißig Wirework, so wie man es aus alten chinesischen Filmen her kennt. Auch von der Action kann die Serie sogar mit vielen Hongkong Klassikern mithalten. Es geht aber auch nicht gerade zimperlich zur Sache, und das deutlich sichtbare CGI Blut spritzt in Strömen durch die Gegend und der Bodycount ist ebenfalls sehr hoch.

Sobald es aber keine Fights gibt, sind die acht Folgen inhaltlich schon sehr, sehr zäh und anstrengend anzuschauen, da die Story einfach zu merkwürdig und zu langweilig geworden ist. Es gibt kein Mitfiebern mehr, keine Atmosphäre, man will es einfach nur noch hinter sich bringen. Viel rausholen tut aber noch das Finale, der große Endfight hat es in sich und schafft es sogar, während des Kampfes mehr Story zu erzählen, als während der gesamten Halbstaffel. Hier ist sie Spannung dann hoch und die Dramatik sehr intensiv mit hohem Gänsehautfaktor.

Beim Ende merkt man natürlich, dass eigentlich noch eine Staffel 4 geplant war, die aber nicht mehr kommen wird, da AMC die Serie bereits abgesetzt hat und der Cast sich bereits neuen Projekten gewidmet hat. Es gibt zwar keinen großen Cliffhanger, dafür aber viele offene Fragen, wobei die Ausgangslage nach Staffel 3 recht interessant gewesen wäre für eine Staffel 4.

Into the Badlands – Staffel 3.2 – Review SzenenbildFazit: Es ist schon unglaublich, dass eine Serie, die so toll anfing im Verlauf immer mehr an die Wand gefahren wurde und mit den restlichen acht Folgen von Staffel 3 ihren absoluten Tiefpunkt erreicht. Die meisten Charaktere sind nur noch nervig und die wenigen guten Charaktere haben es schwer, die Fahne oben zu halten. Die Story ist mehr und mehr an den Haaren herbeigezogen, aber immerhin Martial Arts Fans kommen auf ihre Kosten, denn die Fights haben es in sich und sind atemberaubend anzuschauen, wobei man, sobald nicht gekämpft wird, leider eher vorspulen kann, da man nichts verpasst.

Amazon bietet diese acht Folgen nur im englischen Original-Ton an. Üblicherweise erscheint eine deutsche Syncroversion meist einige Monate später.

(Pierre Schulte)

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