Ms Marvel: Staffel 1 – Streaming Review | Disney+ Original

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Seit kurzem kann man die Serie „Ms Marvel: Staffel 1“ bei Disney+ sehen und wir haben das Review dazu:

Wie so viele andere Studios hat sich auch Disney fett auf die Brust geschrieben, dass in ihren Produktionen möglichst viele Minderheiten präsentiert werden soll. Man will divers sein. Sogar von Zwangsquote ist die Rede. Etwas, was sich natürlich auch auf die Marvel Produktionen auswirkt. So wurde z.B. „Eternals“ ein Film von Marvel, der so divers war, wie kein anderer davor. Nun erscheint mit „Ms Marvel“ die neuste Marvel Produktion. Erstmalig tritt hier eine muslimische Heldin auf. Das Ergebnis wurde von den Kritikern gefeiert, aber in Sachen Klickzahlen war es die bisher schwächste Marvel Produktion auf Disney+ überhaupt. Doch ist die Missachtung gerechtfertigt, oder verpasst man hier was ganz Großes? Wir haben die erste Staffel von „Ms Marvel“ für euch getestet und können es euch ganz genau sagen.

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Iman Vellani as Ms. Marvel/Kamala Khan in Marvel Studios‘ MS. MARVEL, exclusively on Disney+. Photo by Daniel McFadden. ©Marvel Studios 2022. All Rights Reserved.

Story:

Das pakistanisch amerikanische Mädchen Kamala ist ein riesengroßer Fan von Captain Marvel und träumt sehr davon, mit ihrem Vorbild die Welt zu retten. Als absoluter Nerd, ist sie davon aber weit entfernt. Doch ihr Leben ändert sich, als sie ein Armreifen ihrer Vorfahrin findet, denn dieses verleiht ihr Superkräfte. Doch das Superheldenleben ist nicht nur Glanz und Gloria. Wie soll sie das bloß ihren Eltern erklären, dazu wird sie selbst auch zur Zielscheibe, weil es jemand auf ihre Kräfte abgesehen hat.

Eindruck:

Die Serie besteht aus 6 Folgen mit einer Laufzeit von 38 bis 50 Minuten und ist durchgängig erzählt, wobei man bei jeder Folge locker 5 Minuten wegen des Abspann abziehen kann. Ich selbst hatte bisher mit Ms. Marvel keinen Kontakt und ging ohne irgendwelche Erwartungen ran. Tatsächlich sorgte die erste Folge auch für ein gewisses Stirnrunzeln bei mir, da es schon sehr nerdig ist. Die CGI ist absolut unterirdisch und da erst einmal nur die Charaktere eingeführt werden, passiert nicht wirklich viel. Aber dann war ich extrem froh, dass ich weitergeschaut habe, denn mit jeder Folge wird Ms. Marvel immer besser. Iman Vellani als Kamala ist pures Gold in ihrer Rolle. Man hat sie einfach nur mehr und mehr gern. Sie strotzt nur so vor Charme und wirkt zu jeder Sekunde wunderbar authentisch. Man fiebert mehr und mehr mit ihr mit und wird immer neugieriger, wie es mit ihr weiter geht. Man merkt zu jeder Sekunde, mit viel Spielfreude sie bei der Sache ist. Eine Freude, von dem sich der Zuschauer wunderbar anstecken lässt.

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(L-R): Iman Vellani as Ms. Marvel/Kamala Khan, Rish Shah as Kamran, and Matt Lintz as Bruno in Marvel Studios‘ MS. MARVEL. Photo by Chuck Zlotnick. ©Marvel Studios 2022. All Rights Reserved.

Wobei ich sagen muss, die CGI ist tatsächlich auch weiterhin durchgängig unterirdisch. Das hat noch nicht mal Free TV-Niveau. Bei so viel Kohle die Disney hat, kann man klar besseres erwarten. So schlecht die CGI aber ist, so toll sind die Kulissen und die Ausstattung. Hier bekommt man Bollywood Atmosphäre in Perfektion geboten, inkl. Tanzeinlagen, die für mich als Bollywood Fan sehr viel Spaß gemacht haben. Aber ich kann euch beruhigen. Gesang ist nicht dabei.

Dafür gibt es auch eine tolle Folge, die als Rückblende für mehr Informationen für den Zuschauer dient. Hier bekommt man ein Bollywood Drama in absoluter Perfektion geboten. Da bleibt wirklich kein Auge trocken. Es ist aber auch von Vorteil, dass hier viele Stars des indischen und pakistanischen Kinos die Klinke in die Hand geben. Dadurch wirkt jeder sehr authentisch und man wird regelrecht in diese Welt hineingesogen.

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(L-R): Travina Springer as Tyesha and Saagar Shaikh as Aamir in Marvel Studios‘ MS. MARVEL. Photo by Daniel McFadden. ©Marvel Studios 2022. All Rights Reserved.

Das Finale wird dann recht actionreich, wobei auch gleichzeitig ohne großen Knall. Beim Finale wird sogar ein bisschen verhunzt, da man die Soldaten als strunz dämlich darstellt, sodass es schon sehr albern wirkt. Die Ernsthaftigkeit verfliegt dann noch mehr durch den starken Einsatz der schlechten CGI. Da geht wirklich viel an Dramatik flöten, weil es halt mies aussieht. Das Ende ist aber sehr gut gelungen und man merkt direkt, dass diese Serie an sich nur als Origin Story von Ms. Marvel dient, um dann später hoffentlich in den Filmen mehr und mehr davon aufzugreifen. Und als reine Origin Story funktioniert diese Staffel von „Ms. Marvel“ dann ganz gut, da man den Charakter sehr gut kennenlernt. Wer allerdings auf Action steht, der wird klar enttäuscht sein, da es zum einen nicht viel davon gibt und zum anderen, wenn welche kommt, ist diese nicht wirklich gut umgesetzt.

Fazit:

An die Qualität von „Hawkeye“ kommt „Ms. Marvel“ nicht heran, aber trotzdem gehört „Ms. Marvel“ zu den besten Serien der MCU, weil es mit unglaublich viel Charme und Liebe erzählt wird. Okay die Action ist wenig und auch nicht wirklich gut, dazu ist die CGI unterirdisch, aber die Bollywood Atmosphäre ist klasse und als reine Origin Story ist die Geschichte gut erzählt, sodass man voller Vorfreude die Auftritte von Ms. Marvel in den nächsten MCU Filmen erwartet. Erst recht, wenn sie irgendwann auf weitere Publikumsliebling wie Kate Bishop und Yelena treffen sollte.

Hier erhältlich:

(Pierre Schulte)
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