Im Zeichen der Jungfrau – Blu-ray – Review | NSM Records | 28.01.2020

Im Zeichen der Jungfrau 1989 Film Shop kaufen

Im Zeichen der Jungfrau 1989 Film Shop kaufenNach dem Drehbuch von John Patrick Shanley, der unter anderem die Bücher für „Joe gegen den Vulkan“ mit Tom Hanks oder „Mondsüchtig“ mit Cher verfasste, drehte 1989 Regisseur Pat O’Connor mit Kevin Kline in der Hauptrolle den Komödien-Romantik-Thriller „Im Zeichen der Jungfrau“ (Originaltitel: The January Man). Der weitere Cast ist dabei nicht von schlechten Eltern. Zu Kevin Kline gesellen sich in weiteren Rollen: Harvey Keitel, Susan Sarandon, Rod Steiger, Mary Elizabeth Mastrantonio, Alan Rickman und Danny Aiello. Nun liegt mir die Blu-ray vor und ich möchte euch erzählen, wie sich der Film heute schlägt und ob sich ein Upgrade, für die Besitzer der DVD lohnt.

Story:

New York befindet sich in der Hand eines gnadenlosen Killers, sein Ziel: alleinstehende Frauen. Elf sind ihm bisher zum Opfer gefallen. Das elfte Opfer war die Prominente Alison Hawkins, die kurz zuvor noch mit ihrer Freundin Bernadette Flynn, der Tochter des Bürgermeisters, Silvester feierte. Dieser ist schockiert, es hätte auch seine geliebte Tochter treffen können und so erhöht er den Druck auf seinen Polizeipräsidenten, Frank Starkey. Beide wissen, nur Franks Bruder Nick, ehemaliger Polizei Detectiv und Fallanalytiker, ist in der Lage, den Mörder zu fassen. Dumm nur, dass die beiden Nick unter einem vorgetäuschten Vorwand aus dem Polizeidienst geworfen haben. Es hilft alles nichts und Frank muss widerwillig seinen Bruder um Hilfe bitten. Doch zwischen den Brüdern liegt noch mehr im Argen. So spannte Frank Nick seine zukünftige Braut aus. Trotz der Zerwürfnisse willigt Nick ein und beginnt mit den Ermittlungen. Dass er sich dabei alle Freiheiten nimmt sowie auch alle Register zieht, dürfte selbstverständlich sein. Sein ehemaliger Captain Vincent Alcoa schäumt vor Wut, doch der Bürgermeister sitzt ihm so dicht im Nacken, dass er fast schon dessen Atem spüren kann. Mit seiner angeborenen Intuition und seiner Fähigkeit kreuz und quer zu denken, beginnt Nick mit seinen Analysen, besichtigt Tatorte und geht zur Beerdigung des letzten Opfers. Wer weiß, vielleicht verhält sich einer der Anwesenden verdächtig. Dort trifft er auf Bernadette und es entwickelt sich ein Techtelmechtel. Eine Beziehung, die dem Bürgermeister wohl nicht gefallen dürfte. Nach und nach nähert sich Nick auch dem Killer an. Fakt scheint zu sein, dass es noch ein zwölftes Opfer geben wird. Zwischenzeitlich wird ein Täter gefasst, den man für den Serienkiller hält und Nick wird zum Wohlwollen des Bürgermeisters und seinem Bruder wieder aufs Abstellgleis bugsiert. Doch für Nick passen verschiedene Punkte nicht zusammen. Daher macht er auf eigene Faust weiter und es stellt sich die Frage: hat Nick recht und was noch wichtiger ist, wird er einen eventuellen weiteren Mord verhindern können?

Im Zeichen der Jungfrau 1989 Film Shop kaufenMeinung und Wertung:

„Im Zeichen der Jungfrau“ oder „January Man“ wie er im Original heißt, ist eine astreine Krimi-Romantik-Komödie, mit einem sehr prominenten Cast. Da hätten wir, Kevin Kline als Nick Starkey. Susan Sarandon als Franks Frau Christine Starkey. Harvey Keitel als Nicks Bruder Frank. Rod Steiger als Bürgermeister Eamon Flynn der schon Sidney Poitier „In der Hitze der Nacht“ die Hölle heiß machte. Mary Elizabeth Mastrantonio als Tochter des Bürgermeisters Bernadette Flynn. Danny Aiello als Polizei Captain Vincent Alcoa und abschließend den viel zu früh verstorbenen Alan Rickman als Nicks Kumpel Ed. Mit diesem illustren Cast sollte man doch einen sehr unterhaltsamen Film zustande bringen und genau dies ist „Im Zeichen der Jungfrau“ auch geworden.

Die Krimi- / Thriller-Anteile sind zwar nicht zu unterschätzen, doch liegt das Augenmerk hier mehr auf den komödiantischen Anteilen. Kevin Klines Dialoge des intellektuell überlegenen Nick Starkey, mit den anderen Protagonisten ist zu komisch. Alan Rickman als durchgeknallter Mitbewohner und Maler, der das ganze kapitalistische Leben hasst, ebenfalls. Zu herrlich auch Rod Steiger als Bürgermeister Flynn, wenn dieser ausrastet, weil es zu Widerworten kam, von seiner durchgeknallten Frisur mal ganz abgesehen. Aber auch der Rest vom Cast, sprich Keitel, Sarandon, Aiello und Mastrantonio haben ihre Momente, verblassen aber vor Klines Performance. Die Story selbst ist nur die Bühne für Kevin Klines Charakter und Spiel. Trotzdem weiß diese auch im richtigen Moment Spannung aufzubauen, obwohl der lustige Aspekt selbst bei der Täterüberführung noch im Vordergrund steht. Kurz gesagt, nicht unbedingt dramaturgisch wertvoll, aber dennoch sehr unterhaltend, auch wenn manch große Namen hinter ihren Fähigkeiten zurückbleiben.

Stört das, nein, alle scheinen recht viel Spaß an ihrem Spiel zu haben. Auch wenn jeder einzelne den Film hätte auch alleine tragen können, anstatt eine Nebenrolle zu besetzten. Das ist es wahrscheinlich auch, was den Film „Im Zeichen der Jungfrau“ im Gedächtnis bleiben lässt. Ein handwerklich gut gemachter Film, mit tollen Darstellern die alle ihr Handwerk aus dem FF beherrschen. Besonders Kevin Kline scheint von einer unbändigen Spiellaune beflügelt worden zu sein.

Im Zeichen der Jungfrau 1989 Film Shop kaufenDennoch wurde der Film von verschiedenen Kritikern verrissen und auch auf manchen Film-Portalen kommt er nur unter durchschnittlich weg. Verstehen kann ich dies zwar nicht, aber vielleicht ein wenig nachvollziehen. Zur Erklärung: Der Film besitzt mehrere kleinere, teils unwichtige Handlungsstränge, die nicht ganz oder gar nicht zu Ende geführt werden (siehe Szene bzgl. Bestechung). Manches bleibt offen, anderes ergibt sich, dennoch wurden diese Punkte jetzt nicht explizit zu Ende geführt. Wer auf sowas Wert legt, könnte sich eventuell daran stören. Ich persönlich fand es jetzt nicht störend oder war der Meinung, für mein Verständnis hätte etwas gefehlt. Dazu sind vielleicht auch nicht alle Entscheidungen der Protagonisten nachvollziehbar, aber auch darüber kann man (wenn man möchte) hinwegsehen. Ebenfalls ein Dorn im Auge von Kritikern waren damals Filme, die einen entsprechenden Cast aus Top Schauspielern aufwiesen, die nicht unbedingt zusammenpassten. Prominentes Beispiel war Steven Spielbergs „Hook“. Wie konnte man es wagen, einen Dustin Hoffman, eine Julia Roberts und einen Bob Hoskins auch noch in einem Fantasiefilm zu vereinen. Die Kritiker tobten, das Publikum erfreute sich trotzdem an dem Film. Natürlich bleiben auch bei „Im Zeichen der Jungfrau“ ein Harvey Keitel, eine Susan Sarandon oder ein Rod Steiger hinter ihren Möglichkeiten zurück. Das macht den Film, aber wie gesagt deswegen nicht schlechter, außer vielleicht in einigen Köpfen, die mit anderen Erwartungen an den Film gegangen sind. Schauspielerisch gibt es jedenfalls nichts zu bemängeln, egal wie klein die Rolle auch sein mag.

Fazit:

Und wieder ist es Zeit für das Fazit: Wer „Im Zeichen der Jungfrau“ damals mochte, dürfte ihn auch heute noch mögen. Für mich ist der Film sehr gut gealtert und kann mich von daher auch heute noch durchweg unterhalten. Seit seinem damaligen Kinostart hat der Film auf jeglichem Medium von VHS über DVD bis hin zur jetzigen Blu-ray Veröffentlichung seinen Weg in meinen Player gefunden. Wer den Film noch nicht kennt, aber leichte Krimi-Komödien Unterhaltung mit einem Hauch Romantik mag, darf hier gerne zugreifen. Man sollte sich definitiv nicht von etwaig schlechten Wertungen auf den üblichen Filmbewertungsportalen abschrecken lassen. Für Kevin Kline Fans ist er eh ein Muss. Sein Spiel verleiht dem Film noch die entsprechende Würze, aber auch Alan Rickman als Ed ist zu herrlich anzusehen. Ebenso herrlich ist Rod Steiger, der einen Danny Aiello mal so richtig in den Senkel stellt. Abschließend bleibt zu sagen, eine amüsante Krimi-Komödie für Zwischendurch, die einem ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann, wenn man nicht anfängt das Haar in der Suppe zu suchen.

Habt ihr den Film gesehen, wie habt ihr ihn empfunden, hat er euch gefallen, bejubelt ihr ihn oder fandet ihr ihn bescheiden, wenn nicht sogar schlecht? Teilt es uns in den Kommentaren mit.

Im Zeichen der Jungfrau 1989 Film Shop kaufenBild:

Das Bild hat im Vergleich zur DVD eine enorme Steigerung erfahren. Die Farben und Kontraste sind sehr ausgewogen und der Film wirkt gerade bei Tageslicht Szenen, frischer denn je. Die Schärfe ist sehr ordentlich geworden und auch der Schwarzwert weiß bei entsprechenden Szenen zu brillieren. Dennoch gibt es auch ein paar kleinere negative Punkte. Das Filmkorn tritt mal mehr mal weniger stark, gerade in dunkleren Szenen zum Vorschein. Dies reicht von normalem Filmkorn bis hin zu Rauschen. Interessant dabei, dieser Effekt tritt nicht durchgängig in dunklen Szenen auf. Die Szene beim Silvester Countdown wirkt klar, trotz Dunkelheit. Andere dunkle Szenen weisen ein Rauschen auf, welches von stark bis hin zu nicht störend reicht. Daher vermute ich, dass das Ausgangsmaterial bereits beim Filmdreh nicht von höchster Güte war. Auch wenn die Schärfe fast durchweg auf einem sehr guten Niveau liegt, gibt es die ein oder andere kleine Unschärfe. Auch wenn ich bei der Bildbewertung zwischen 7,5 und 8 schwanke, würde ich sagen, dass der Großteil der Szenen die 8 verdient hat. Trotz dieser Defizite kann man sagen, dass man beim Kauf der Blu-ray ein lohnenswertes Upgrade zur DVD erhält.

Ton:

Der Ton kommt Deutsch wie Englisch im Format DTS-HD MA 2.0 daher. Da der Film selbst aber eher Dialoglastig ist und eigentlich keine Szenen mit entsprechenden Surroundeffekten zu bieten hat, dürfte das Fehlen einer 5.1 Spur verschmerzbar sein. Ein Upmix wäre wohl durchaus möglich gewesen, ob dieser bei dem vorliegenden Film Vorteile für das Hörerlebnis gebracht hätte, lasse ich mal dahingestellt. Die Dialoge sind über den ganzen Film hinweg klar verständlich und werden weder von Geräuschen oder Musik überlagert. Tontechnisch bekommt man gute Stereo Standardkost, ohne Rauschen oder sonstiger Störgeräusche.

Extras:

  • Deutscher Trailer
  • Englischer Trailer
  • Making of (OmU)

Wie immer möchte ich mich für eure Aufmerksamkeit bedanken und hoffe wir lesen uns bei meinem nächsten Review wieder.

(Marc Maurer)

©Bilder und Medium zur Verfügung gestellt von NSM Records – Alle Rechte vorbehalten.

©Trailer VHS Trailer Park

Bewertungen: 4.7 / 5. 474

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