The Ship – Das Böse lauert unter der Oberfläche – Streaming Review | EuroVideo Medien | 31.03.2020

The Ship – Das Böse lauert unter der Oberfläche 2019 Film Kritik news Review Kaufen Shop

„Alle Mann an Bord! Hier spukt es… oder etwa doch nicht?“

The Ship – Das Böse lauert unter der Oberfläche 2019 Film Kritik news Review Kaufen ShopGary Oldman ist schon ´ne echt coole Socke. Es scheint fast so, als gäbe es keine Rolle, die der bereits 62jährige Schauspieler nicht spielen kann. Sei es als schmieriger Cop Stansfield in „Leon – Der Profi“, als Politiker Winston Churchill in „Die dunkelste Stunde“, als Terroristenanführer Ivan Korshunov in „Air Force One“, als Commissioner Gordon in „The Dark Knight“ oder aber sogar als Blutsauger „Dracula“ persönlich, wie in der gleichnamigen Francis Ford Coppola Verfilmung aus dem Jahre 1992.

Letztes Jahr, also 2019, mimte er im Horror-Film „The Ship – Das Böse lauert unter der Oberfläche“ (im englischen Original schlicht „Mary“) den fürsorglichen Familienvater und Kapitän David. Am 7. April erscheint der Titel über SquareOne Entertainment und im Vertrieb von Euro Video hierzulande ohne Kinoauswertung direkt auf DVD, Blu-ray und digital. Filme.de durfte den Horror-Thriller bereits begutachten und für seine Leser auf Herz und Nieren testen. Ob der Film denn nun überzeugt hat oder doch nur für Hardcore Gary Oldman-Fans zu empfehlen ist, lest ihr im nachfolgenden Review.

Story:

Es sollte eine neue Existenz der Familie werden, das betagte und baufällige Segelschiff “Mary”, welches David für seine Frau Sarah und die zwei Kinder Mary und Lindsay bei einer Auktion ersteigert hat. Nachdem sie das Schiff wieder auf Vordermann gebracht haben, stechen sie mit Tommy und Mike in See. Aber irgendetwas stimmt an Bord ganz und gar nicht. So hat Mary auf einmal einen imaginären Freund und sie malt schreckliche Bilder, die nach und nach wahr werden. Sarah findet heraus, dass jedes Mal, wenn jemand mit dem Schiff aufs offene Meer gefahren ist, nicht wieder heimgekehrt ist. Und so nimmt das Schicksal seinen Lauf. Einer nach dem Anderen stirbt und am Ende ist nur noch Sarah übrig, die von der Polizei verhört wird. Aber ist es auch wirklich Sarah, oder das Böse des Bootes?

The Ship – Das Böse lauert unter der Oberfläche 2019 Film Kritik news Review Kaufen ShopEindruck:

Wie bereits weiter oben schon beschrieben: Gary Oldman ist ein Profi. Selbst wenn das Drehbuch eines Low-Budget-Horrorfilms, wie im Fall von „The Ship – Das Böse lauert unter der Oberfläche“, nichts hergibt, schreit, schwitzt und schaut er dennoch so, als wäre es ein Arthaus-Film mit allerhöchstem Anspruch.

Oldman spielt David, einen Kapitän, der sich in ein mysteriöses kleines Schiff verliebt hat, das die Küstenwache verlassen vorgefunden hat. Es ist etwas schwer, seine Faszination für das geschundene Schiff nachzuvollziehen, weil es ehrlich gesagt auch überhaupt keinen logischen Grund bzw. Erklärung dafür gibt. Auf diesem Schiff ist auch noch eine naturgetreue und äußerst mysteriöse Schnitzerei einer Frau als Gallionsfigur am Bug angebracht. Als Zuschauer denkt man natürlich sofort, dass mit diesem Schiff etwas nicht stimmen kann und ist somit den Charakteren des Films schon etwa fünf Schritte voraus.

David gewinnt also dieses kleine Schiff namens „Mary“ bei einer Auktion mit der Absicht, es in ein Touristenboot zu verwandeln. Seine Frau Sarah (Emily Mortimer, „Shutter Island“) missbilligt dies zwar anfangs, stimmt der Jungfernfahrt mit ihren beiden Töchtern, dem älteren Schiffskameraden Mike (Manuel Garcia-Rulfo, „Die glorreichen Sieben“ 2016) und Tommy, dem Freund der älteren Tochter, schlussendlich aber doch zu und stechen gemeinsam in See.

Regisseur und Kameramann Michael Goi („American Horror Story“) steht anscheinend auf Jumpscares, die immer ermüdender werden, je öfter sie daherkommen. Vor allem enden sie auch alle auf dieselbe Art und Weise… Sie scheinen irgendwie aber auch im Widerspruch zum Konzept des Films zu stehen, bei dem im Wesentlichen jeder an Bord so langsam von unsichtbaren Kräften verrückt gemacht wird. Trotz des „unsichtbaren“ Teils dieser Gleichung schaffen es Dinge und Personen aber leider immer noch, alle paar Minuten aus dem nichts zu springen und den Zuseher damit immer mehr zu ermüden.

The Ship – Das Böse lauert unter der Oberfläche 2019 Film Kritik news Review Kaufen ShopLeider gibt auch das Drehbuch von Anthony Jaswinski („The Shallows: Gefahr aus der Tiefe“) viel zu wenig her – weder an Spannung noch an Charakterentwicklung, die die Schauspieler hätten intensivieren können. Obendrein hat man bereits alles, aber auch wirklich alles Mysteriöse schon mal wo in besserer Form gesehen. Beispiele gefällig? Da wäre zum Beispiel der imaginäre Freund der jüngsten Tochter mit dem sie ständig redet und den nur sie sehen kann. Oder seltsame gewalttätige Bilder, die sie auf Papier bringt – kein Grund nicht weiter ins Meer zu stechen, oder? Von den harmlosen Jumpscares ganz zu schweigen. Ach ja, obendrein wollte man noch unbedingt etwas Familiendrama wegen eines Seitensprunges ins seichte Drehbuch packen, was aber leider nicht wirklich zünden will und dann auch gleich wieder im Nichts verpufft.

Schade, da wurde massig Potential verschenkt, denn das Setting hätte schon was  hergegeben, um eine kleine Genreperle oder einen Geheimtipp zu erschaffen.

Fazit:

Am besten erst gar nicht an Bord dieses Schiffes gehen. Na gut, ein Totalausfall ist „The Ship – Das Böse lauert unter der Oberfläche“ sicher nicht, das wäre dem Film und vor allem Gary Oldman nicht ganz gerecht. Aber unbedingt sehen muss man den Meeres-Horror nun auch nicht, da man die lahme Story bereits während des Abspannes schon wieder vergessen hat. 

Testgeräte:

TV: LG OLED 55C8PLA
Player: Sony UBP X-700
AV-Receiver: Denon AVR X-1500 H
Center-Lautsprecher: Teufel Ultima UL 40 C Mk3
Front- und Surround-Lautsprecher: Teufel Motiv 6
Atmos-Lautsprecher: Teufel Reflekt (Front Height)

(Alexander Gabler)

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Bewertungen: 4.8 / 5. 686

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