The Wrong Missy – Streaming Review | Netflix Original | 21.05.2020

Comedian David Spade ist den meisten hier bekannt in seiner Rolle aus „Rules of Engagement“. In den USA hatte er noch diverse andere erfolgreiche Comedyserie wie z. B. „Just Shoot Me“ oder aktuell die Late-Night-Show: „Lights out mit David Spade“. Natürlich kennt man ihn auch als Teil der Happy Madison Crew rund um Adam Sandler, Kevin James und Co. Was natürlich auch bedeutet, dass seine letzten Filme allesamt auf Netflix gelandet sind.Und wie so alle Happy Madison Filme auf Netflix, erreichten diese zwar hohe Klickzahlen, wurden aber oft zurecht von den Kritikern zerrissen. Nun meldet sich David Spade mit dem nächsten Happy Madison Film auf Netflix zurück: „The Wrong Missy“. Doch wird der Film genauso unterirdisch werden oder bekommt man hier eine Comedyperle geboten. Wir haben den Film für euch getestet und können euch sagen, ob der Streifen Pflicht ist oder nur was für Masochisten.

Story:

Tim hat die Trennung von seiner Verlobten immer noch nicht verkraftet, da trifft er auf dem Flughafen seine Traumfrau Missy. Sofort haben die beiden eine intensive Verbindung, doch da sie auch wenig Zeit haben, tauschen sie Nummern aus, um sich später zu schreiben. Natürlich schreibt Tim ihr und bittet sie ihn auf einen Firmenausflug nach Hawaii zu begleiten. Doch auf dem Flug kommt die böse Überraschung. Er hat aus Versehen nicht seiner Traumfrau Missy geschrieben, sondern einer anderen Missy, mit der er einst ein verrücktes Blind Date hatte. Schnell entwickelt sich der Hawaii Trip für Tim zum puren Chaos.

Eindruck:

Vom Inhalt her ist das Ganze jetzt nicht wirklich neu oder innovativ, sodass der Film von Anfang bis Ende natürlich vorhersehbar ist, an sich natürlich nichts Schlimmes, blöd nur ist, dass der Film auch nicht wirklich gut ist.

Schon von der ersten Sekunde an ist Lauren Lapkus als durchgeknallte Missy so over the top und fernab jedem Realismus, dass sie nur nervt. Sie ist laut, sie ist pervers, sie ist albern und vor allem ist sie sehr, sehr anstrengend. Klar kann man jetzt sagen, sie ist sich für keinen Blödsinn zu schade und zeigt hier viel Körpereinsatz, aber das Ganze ist so weit weg von jeder Gürtellinie, die Gürtellinie ist, wenn überhaupt nur noch ein Punkt. Sie macht hier so extremes Over Acting, dass David Spade schon wirkt, als würde er sowas wie underacting machen. Man hat das Gefühl, dass Spade durch das Extreme, was Lapkus verkörpert, gar keine Lust mehr hat, irgendwie dagegen anzustehen und ebenfalls genervt war, wodurch eine Chemie zwischen den beiden praktisch gar nicht vorhanden ist. Viele der Jokes zündeten so überhaupt nicht und waren eher zum Fremdschämen, Augen verdrehen und Kopf schütteln.

Der Rest des Casts bestand natürlich in erster Linie aus diversen anderen Stammschauspielern der Happy Madison Crew wie z. B. Adam Sandlers Ehefrau Jackie Sandler, Vanilla Ice, Nick Swardson oder Rob Schneider, wobei der Auftritt von Schneider tatsächlich recht Lustig war, genauso der Cameo Auftritt von WWE Star Roman Reigns, welcher der kleine Cousin von Hollywood Superstar Dwayne „The Rock“ Johnson ist.

Ansonsten waren der Rest des Casts wie Sarah Clarke oder Geoff Pierson, allesamt natürlich keine Unbekannten im Comedybereich, mehr oder weniger nur anwesend, sprich sie spulten ihre Rollen mehr oder weniger runter.

Jetzt ist der Film an sich nicht komplett mies, 99 % der Jokes zündeten nicht, aber immerhin bei dem einen 1 %, sprich beim Auftritt von Schneider und der von Reigns, war es ganz witzig, also insgesamt bei 90 Minuten Laufzeit inklusive Abspannes gibt es ganze fünf Minuten, wo man mal grinsen kann. Zumindest besser als gar nichts und was auch schön anzuschauen ist, ist Hawaii als Kulisse, da bekommt man selbst wieder Urlaubsstimmung. Also die Hawaii Standatmosphäre wurde hier zumindest sehr gut eingefangen, aber auch hier gibt es in Sachen Hawaii deutlich bessere Komödien und das sogar von Happy Madison, wie z. B. „Meine Erfundene Frau“. Also selbst das reicht nicht wirklich, um „The Wrong Missy“ sehenswert zu machen, weil der Film wirklich nicht nicht mehr Positives zu bieten hat.

Fazit:

Eine Komödie, die zwar eine schöne Kulisse bietet, aber durch unterirdischen, unsympathischen und vor allem nicht lustigen Cast alle Punkte verliert. „The Wrong Missy“ ist nicht nur albern, sondern recht dumm und unterirdisch. Storymäßig reist man auch keine Bäume aus in Sachen Innovation, hat man diese Art schon öfters gesehen und in so ziemlich jedem Fall deutlich besser. Wer aber Lust hat, mal eben 90 Minuten seines Lebens zu verschwenden, für den ist „The Wrong Missy“ natürlich absolut richtig.

(Pierre Schulte)

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