
Story:
Die jahrelange harte Arbeit in der Notaufnahme einer großen Klinik hat Louis Creed ziemlich zugesetzt. Nun will er es ruhiger angehen lassen und zieht mit seiner Frau Rachel, sowie seinen beiden Kindern Ellie und Cage und dem Hauskater Church, ins gelegene Ludlow zurück. Dort will er eine Stelle als Arzt in einer Krankenstation annehmen. Beim Kartons auspacken sieht Rachel, wie sich eine merkwürdige Prozession mit maskierten Kindern durch den angrenzenden Wald bewegt, mit dabei ein toter Hund in einem Leiterwägelchen. Rachel misst der Sache keine größere Bedeutung bei, doch Ellie ist umso interessierter und folgt dem Trauermarsch in den Wald hinein. Dort stößt sie auf eine Art Tierfriedhof mit einem merkwürdigen Holzwall. Als sie diesen versucht zu erklimmen, wird sie von einer Biene gestochen und stürzt. Glücklicherweise ist der alte Nachbar der Creeds, Jud Crandall, zur Stelle. Nach und nach entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den Creeds und Jud.

Aber auch Rachel wird von Visionen und Erinnerungen an ihre körperlich behinderte Schwester geplagt. Mit ihr und ihrem Tod konnte sie nie abschließen. Und als wenn das alles nicht genug wäre, wird auch noch Hauskater Church tot an der Trucker Raser Straße vor dem Haus der Creeds aufgefunden. Damit Ellie nichts merkt, wollen Louis und Jud den Kater des Nachts auf dem Tierfriedhof begraben. Als sie dort ankommen, kann Jud nicht innehalten und führt Louis noch über den Tierfriedhof hinaus, zu einer alten Indianerbegräbnisstätte, dort soll Louis Church beerdigen. Und wie durch ein Wunder taucht Church am nächsten Tag lebendig im Haus der Creeds auf. Doch irgendwas ist anders, Church scheint irgendwie verändert und die Veränderungen nehmen noch zu. Church wird immer aggressiver und so setzt Louis ihn weit von zuhause aus.

Aufmerksame Leser und Fans des Buches, sowie des alten Films werden es schon bemerkt haben. Der neue Film wurde ab der Hälfte im Handlungsverlauf geändert. Nicht Cage, sondern Ellie stirbt. Dies war wohl dazu gedacht, die Geschichte weiter zu dramatisieren, da Ellie im ganzen Film eine wesentlich größere Screentime einnimmt, als Cage. Im Allgemeinen bin ich kein Freund davon, wenn Filmemacher anfangen, Remakes zu verändern, aber noch weniger bin ich ein Freund davon, wenn man auch noch vom Buch abweicht. Besonders, wenn man bei Interviews immer wieder betonte, wie nah man sich diesmal am Buch bewegen würde. Für den Nichtkenner des Buches oder des Filmes wird es keine Rolle spielen, da die Geschichte im Endeffekt auf das gleiche hinausläuft. Mir persönlich hat dieser Rollentausch und das neue Ende nicht gefallen. Dies werde ich bei der Wertung nicht berücksichtigen und lasse das mal unter kreative Freiheit fallen.
Während die Szenen mit Cage wesentlich geringer ausfielen, so bekam die Hintergrundgeschichte um Rachel und ihre Schwester einen etwas größeren Raum. Dieser wurde aber mehr für den Einsatz von Jumpscares benutzt und bietet keinerlei neue Aspekte der Schwesterngeschichte, im Vergleich zum Vorgänger. Auch Jud wurde weniger Raum und Hintergrundgeschichte zu seiner Person und Vergangenheit eingeräumt, diese mussten wohl den Jumpscares weichen. Daher wirkt der weitere Verlauf um die Figur Jud auch wesentlich undramatischer, wenn nicht sogar fast schon belanglos. Im Allgemeinen wirkt der Film länger als sein Vorgänger, obwohl er sogar rund zwei Minuten kürzer ist.

Was bleibt mir abschließend zu sagen? Nun auch wenn ich kein Freund von Remakes bin, so hatte ich mir doch wesentlich mehr von dieser Neuauflage erwartet. Das Schauspiel ist durchaus solide und teils auch besser als beim Vorgänger. Die fehlende Screentime von Jud Crandell (John Lithgow) habe ich dennoch ziemlich vermisst, dieser verkommt fast zu seinem Stichwortgeber und dabei hat John Lithgow so viel mehr zu bieten. Die Änderung des Ablaufs fand ich jetzt zwar nicht gut, aber kann man machen. Leider hat dies dem Film aber nicht geholfen. Bis auf die Jumpscares stellte sich bei mir auch keinerlei Grusel- oder gar Horror-Feeling ein. Einzig die Darstellung Ellies nach ihrem Ableben und die Darstellung von Rachels Schwester löste bei mir einen Hauch Unbehagen aus. Dies konnte das Original aber auch besser. Auch technisch patzt der Film mit seiner mehr als auffallenden Studiokulissenoptik, die einem doch stark ins Auge springt und die Atmosphäre killt. Der große Wurf ist der Neue „Friedhof der Kuscheltiere“ somit leider nicht geworden und seinen Vorgänger kann er meiner Meinung nach ebenfalls nicht das Wasser reichen. Aber für einen durchschnittlichen Grusler ist er noch ganz okay und ich denke, auch dieses Remake wird seine Freunde finden.
Habt ihr den Film gesehen, wie habt ihr ihn empfunden, hat er euch gefallen, bejubelt ihr ihn oder fandet ihr ihn bescheiden, wenn nicht sogar schlecht? Teilt es uns in den Kommentaren mit.
Bild:
Das Bild sieht meist sehr ausgewogen, farbenfroh und scharf aus, die Schwarzwerte stimmen soweit ebenfalls. Manchmal wirkt das Bild sogar recht plastisch. Nur die schlechte CGI Technik wirkt störend, wenn die Darsteller knackscharf zu sehen sind und der Hintergrund eher weich und sehr unreal aussieht, das stört dann auch wieder den Schwarzwert. Da hat man einiges an Bildqualität mit dem schlechten Composing eingebüßt. Auch bin ich der Meinung, dass das Bild manchmal mit Unschärfen zu kämpfen hat. Alles in allem haben wir es zwar mit einem durchaus guten Bild zu tun, aber die genannten Punkte führen doch zu einem Abzug.
Ton:
Der Ton kommt ebenfalls sehr ausgewogen daher. Die Dialoge sind immer gut verständlich, die Surroundeffekte sind aufgrund der Dialoglastigkeit des Filmes eher weniger vorhanden. Zumindest sind mir diese bis auf die Truckszenen nicht groß aufgefallen. Auch die Umgebungsgeräusche im Wald sind zwar zu hören, halten sich aber dennoch vornehm zurück. Wenn aber ein Truck die Landstraße entlang rast, werden die Boxen in diesem Moment schon mal gefordert und es rumpelt in der Bude. Man hat zwar nicht das Gefühl, das man selbst gleich überrollt wird, aber dennoch rumpelt es kurz mal ganz gehörig in der Bude. Wenn ich nicht irre, passiert das aber nur dreimal im Film.
Extras:
- Alternatives Ende
- Gelöschte und erweiterte Szenen
- Nächtliche Schrecken
- Die Geschichte von Timmy Baterman
- Hinter dem Windbruch
Die Extras setzen sich hauptsächlich aus vielen weiteren Szenen zusammen, wo ich mich frage warum die aus dem Film geflogen sind. Diese hätten meiner Meinung nach dem Film sogar noch gutgetan. Ärgerlich bleibt dennoch der Fakt, das manche dieser gelöschten Szenen nicht in den Film gefunden haben. Hinter dem Extra: Windbruch verbergen sich mehrere Makings-Ofs, die mit Interviews verwoben sind und manches davon, ist doch recht interessant.
(Marc Maurer)
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