Seit dem 8. Juni 2021 gibt es „Snatch – Schweine und Diamanten“ auf 4K UHD in der schwarzen Amaray im Handel und wir haben das Review dazu:
Story
Eigentlich handelt es sich nur um einen geklauten Diamanten, im Prinzip, die meiste Zeit im Film. Dazwischen müssen die beiden Gauner Turkish und Tommy einen manipulierten Fight für den Gangsterboss Brick Top arrangieren. Doch nichts läuft wie erwartet, daher engagieren sie als Ersatz den irischen Gibsy Mickey, der zwar auf den Deal eingeht, allerdings kommt ihm seine Eitelkeit dazwischen und er geht als Sieger aus dem Ring. Das bringt beide in arge Bedrängnis, denn Brick Top ist alles andere als begeistert. Unterdessen geht Franky ein gestohlener Diamant abhanden. Der zwielichtige Avi schickt Tony auf die Fährte des Schmuckstückes. Dadurch geraten auch die Geschäfte von Brick Top, Turkish und Tommy in Mitleidenschaft. Jetzt ist scheinbar jeder von dem verlorenen Diamanten infiziert und davon angetan, ihn zu finden. So nimmt das Chaos um den funkelnden Stein seinen Lauf.
Eindruck
Regisseur Guy Ritchie gelang mit „Snatch – Schweine und Diamanten“ eine beeindruckende Gangsterkomödie, die nur so vor skurrilen Typen wimmelt. All diese Figuren verpackt er anfangs in unterschiedliche Handlungsstränge, die zunehmend gekonnt miteinander verknüpft werden. Der schwarze Humor, viele harte Szenen und die imposant erzählte Geschichte, versprechen höchste Unterhaltung. Die Inszenierung ist bildlich gesehen sehr fade ausgefallen. Zu der Story, wie auch der gewählten Location, passt es allerdings durchaus und vermittelt somit eine stimmige Atmosphäre.
Der Cast von „Snatch – Schweine und Diamanten“ ist ebenfalls imposant. Mit Darstellern wie Brad Pitt, Vinnie Jones, Benicio del Torro oder auch Jason Statham, bekommt man erstklassige Darsteller zu sehen. Noch viel wichtiger allerdings, alle ordnen sich grandios ihren schrägen Rollen unter, besser noch, sie füllen sie mit Leben. Hier scheint jeder Darsteller bis in die kleinste Nebenrolle, mächtig Spaß an seinem Charakter im Film zu haben, das spürt man und das sieht man auch.
Fazit, mit „Snatch – Schweine und Diamanten“ hat Guy Ritchie alles richtig gemacht, ein imponierender Cast, rundum treffsichere und pointierte Dialoge, eine irre Story und alles perfekt inszeniert. Für mich der beste Film von Guy Ritchie, der hier einen Gangsterfilm mit einer Komödie kreuzt und dabei imponierend die Balance hält. Selten habe ich einen so gut austarierten Film gesehen, der teilweiser zwar recht brutal ausgefallen ist und es dennoch schafft, dem Zuschauer dabei ein Grinsen ins Gesicht zu zaubern. „Snatch – Schweine und Diamanten“ sprüht nur so vor originellen und mitreißenden Szenen, ohne, dass der Film irgendwie zu Stückwerk gerät. Alles verbindet sich im Nachhinein zu einem imponierenden Ganzen. Es gibt eine Vielzahl an Momenten, die ich hier anmerken könnte, wirklich grandiose, das würde dem Film aber nicht gerecht werden, weil einfach alles passt und ich mich nicht auf gewisse Bestandteile des Filmes beschränken möchte.
„Snatch – Schweine und Diamanten“ ist eine beeindruckende Gangsterkomödie, die ihresgleichen sucht. Für mich das Meisterstück von Guy Richie, das wirklich in jede gute Filmsammlung gehört.
Bild
Nun, wie schlägt sich die 4K-UHD im Vergleich zum Bild der bekannten Blu-ray? Gerade in den Nahaufnahmen und oftmals in der Halbtotalen, bemerkt man einen qualitativen Vorsprung. Einzelne Haare, Hautporen, Feinheiten auf der Kleidung, überall erkennt man mehr Strukturen und Durchzeichnung, gegenüber der Blu-ray. Allerdings qualitativ gesehen, war auch das Bild der Blu-ray nicht sonderlich gut, angesichts des visuellen Stiles des Films. Angefangen bei der grünlich fahlen Farbgebung, einiger softer Aufnahmen und abgerundet mit dem recht schmuddeligen Look, entsteht somit keine einfache Aufgabe für das HDR der 4K-UHD. Trotzdem holt der erweiterte Farbraum einiges raus, behält aber den gewollten Ursprung vom Bild bei. Doch Schwarzwert und Kontrast fallen definitiv besser aus, gerade der Schwarzwert, überzeugt mit wirklich tiefem Schwarz. Betrachtet man sich die Szene bei Minute 16:29 einmal isoliert, erkennt man eine nahezu natürliche Farbgebung und ein randscharfes Bild. Wie man sieht, es geht auch natürlicher! Doch der stilistische Ansatz ist eben gewollt ein anderer, mit seiner reduzierten Farbgebung und diesem faden Look.
Und wie angesprochen, ein paar Szenen sind einfach weicher konzipiert, oftmals die Hintergründe im Bild. Trotzdem erscheint Vieles aber durchaus schärfer, letztlich sehr ordentlich und lässt das Bild der Blu-ray schon sichtbar hinter sich. Die Farben sind trotz der stilistischen Mittel besser herausgearbeitet, alles sieht stimmiger aus, insofern die Filterung es zulässt. Dazu einige sehr passable Spitzlichter, das Gold glänzt, genauso die Waffen oder diverse Leuchtmittel, die hier strahlende Akzente setzen.
Ton
Gegenüber der Blu-ray die noch DTS-HD MA 5.1 als Tonspur beinhaltete, geht es auf der 4K-UHD leider einen Schritt zurück, hier findet man nur eine deutsche Dolby Digital 5.1 Spur. Auch wenn es erstmal ernüchternd klingt, ist dieser Rückschritt relativ verschmerzbar. Denn auch die Tonspur der Blu-ray bot kein Feuerwerk an Räumlichkeit und der Film ist insgesamt auch eher frontlastig abgemischt.
Überraschenderweise schlägt sich die Dolby Digital 5.1 Spur unwesentlich schlechter, die wenigen direktionalen Effekte klingen recht präzise, der Subwoofer bietet stellenweise einen satten Bass und die Dialogverständlichkeit ist sehr gut. Insgesamt definitiv besser als erwartet, klingt die DD 5.1 Abmischung durchweg sehr dynamisch. Daher, riesige Unterschiede zu der HD-Spur konnte ich nicht ausmachen.
Testequipment
JVC DLA-X35
SONY KD-77AG9
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1
Hier erhältlich:
(Hartmut Haake)
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