Songbird – DVD Review | LEONINE | 24.06.2021

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Am 25. Juni 2021 kommt „Songbird“ auf Blu-ray und DVD in den Handel und wir haben das Review dazu:

„Wer von Lockdown, Testen, Maskenverweigerern und Ausgangssperren nicht genug bekommen kann…“

Hier ist er nun, der erste „offizielle“ Corona-Film!
Als Anfang 2020 die Corona-Pandemie ausbrach, feierten plötzlich Seuchen-Filme wie „Outbreak“ oder „Contagion“ im VOD Bereich ein großes Comeback – die physischen Discs waren kurzzeitig sogar vergriffen. Entsprechend war es nur eine Frage der Zeit, bis das Thema Corona / COVID-19 auch filmisch verwendet wird. Für den ersten „offiziellen“ Corona Film hat sich niemand geringeres als Michael Bay („Transformers“-Reihe) der Sache angenommen, der das Ganze mithilfe seines Filmstudios Platinum Dunes produzierte. Schon beim Dreh war das Geschrei in den Medien groß, als erste Infos und Bilder des Seuchen-Dramas an die Öffentlichkeit drangen. Darf man so einen Film denn überhaupt drehen, während weltweit Menschen an Corona starben? Diese Frage muss jeder für sich beantworten, im Endeffekt handelt es sich auch bei „Songbird“ aber „nur“ um einen Film.

Amazon hatte sich Anfang 2021 die exklusiven Streaming-Rechte gesichert und bot ihn für alle deutschen Prime Mitglieder zum Streamen an. Jetzt, knapp 4 Monate später, erscheint der vieldiskutierte Streifen im Vertrieb von LEONINE als DVD und als Blu-ray im einfachen Keep Case im hiesigen Handel. Das Team von filme.de durfte bereits erstgenannte testen und kann im folgenden Review klären, wie gut der Film, aber auch die technischen Merkmale der „Songbird“-DVD ausgefallen sind.

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STORY:

2024. Das COVID-23 Virus grassiert. 4 Jahre sind seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie vergangen. Seitdem gab es schon mehrere Mutationen, wodurch alle Menschen dazu gezwungen sind, zu Hause zu bleiben und täglich mithilfe einer App einen Coronatest zu machen. Einzig diejenigen, die als immun gekennzeichnet sind oder Behörden, dürfen nach draußen. Wer positiv getestet wird, wird gegen seinen Willen in Quarantäne Camps geworfen und ohne Behandlung zum Sterben zurückgelassen. Zwischen all dem lebt der immune Nico und die nicht immune Sara. Beide sind ein Paar, dürfen aber nicht zusammen sein, aufgrund der Corona-Regeln. Doch als Saras Großmutter und Mitbewohnerin positiv getestet werden, gerät die Situation für Sara und Nico außer Kontrolle.

EINDRUCK:

Ich muss sagen, der Film ist natürlich alles andere als ein Meilenstein, aber er ist auch nicht so schlecht, wie es überall heißt. Vielleicht war das Timing für die Veröffentlichung des Filmes, mitten in der noch fortwährenden Pandemie, nicht das beste, da viele Menschen mehr und mehr genervt von dem Thema waren und der Film mit wenig Mühe aus einer Pandemie höchsten Gewinn zu erzielen versuchte. Doch obwohl die Corona-Maßnahmen im Film sehr heftig sind, ist man aufgrund der entstandenen Mutationen und der Thematik, Geimpften mehr Freiheiten zu gewähren, schon sehr up to date. Entsprechend kommt diese Lockdown-Atmosphäre tatsächlich sehr gut rüber. Zumal der Film selbst unter Lockdown Bedingungen gedreht wurde. Entsprechend sieht man eher selten mehrere Schauspieler gleichzeitig vor der Kamera und viele Dialoge geschehen über Webcams.

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So gut die Atmosphäre an sich rüberkommt, so sehr schwächelt die Story. Diese passt ohne Probleme auf einen Bierdeckel und das Zusammenspiel zwischen den Charakteren kommt nicht wirklich gut rüber. Dies war natürlich auch merklich erschwert, durch die vermehrten Webcam-Dialoge.

Die erste Hälfte, in der die einzelnen Charaktere vorgestellt werden, zieht sich sehr, da bis auf das Vorstellen und den Verbindungen knüpfen, nicht wirklich viel passiert. Dementsprechend entsteht etwas Langeweile. Erst ab der zweiten Hälfte zieht die Erzählgeschwindigkeit merklich an. Dabei wird die Story allerdings sehr klischeehaft erzählt und ist inhaltlich entsprechend vorhersehbar. Aber eben dadurch, dass es endlich mal vorangeht, kommt zumindest auch mal so etwas wie Spannung und Dramatik vor. Hier rockt dann auch Peter Stormare („Fargo“, „The Big Lebowski“), der als verrückter Jäger der Regierung, alle positiv Getesteten und Lockdown (Ver)Brecher, wunderbar rücksichtslos, aber gleichzeitig mit viel Charme, jagt. Die dargestellte Action die dann folgt, kommt ganz ordentlich rüber, ohne aber groß herauszuragen. Dies lag sicherlich auch am Mangel von Budget. Da die Situation, ähnlich wie das aktuelle Weltgeschehen zu Beginn des Drehs, natürlich unverändert bleibt und somit dem Zuschauer noch nicht mal Hoffnung gibt, wirkt der Film eher kontraproduktiv.
(Pierre Schulte)

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Immerhin bietet „Songbird“ neben dem oben genannten Peter Stormare und den beiden jungen Hauptdarstellern K.J. Apa („Riverdale“) und Sofia Carson („Descendants“) noch weitere bekannte Gesichter. Bradley Whitford („Get Out“), Alexandra Daddario („Baywatch“ 2017) aber auch Demi Moore („Striptease“), spielen ordentlich sowie glaubwürdig auf und beweisen so, dass sie nicht nur wegen ihrer großen Namen mitwirkten.

Ja, es stimmt: „Songbird“ hat niemand gebraucht und natürlich profitiert er von seinem schlechten Ruf während der Pandemie gedreht worden zu sein, ABER: Fans von Virus-, Seuchen- oder Endzeitfilmen dürfen beim aktuellsten Michael Bay Werk dennoch einen Blick riskieren, zumal die Laufzeit von 85 Minuten zum spontanen Schauen einlädt. So wie die Gesellschaft aktuell beim Thema „Corona-Impfung“ gespalten ist, so sind es auch Anhänger und Kritiker des Films – einen gesunden Mittelweg zu finden wird schwierig werden.

BILD:

Das Bild, das unter anderem mit einer kompakten, digitalen Red Komodo Kamera entstand, die mit einer Auflösung von 6K aufzeichnen kann, wird im Ansichtsverhältnis 2,40:1 mit einer Standard-Auflösung wiedergegeben und weiß über die gesamte Laufzeit der 84 Minuten zu überzeugen.

Das fast messerscharfe Bild der DVD lässt bei guter Beleuchtung und einer Datenrate zwischen 4 und 7 Mbit/s jedes Härchen der Darsteller, jedes noch so kleine Fenster der leerstehenden Bürogebäude Los Angeles und jedes Blatt an den Bäumen in den Gärten der besser situierten Kalifornier genauestens erkennen. Der etwas steile Kontrast ist, wie auch der Schwarzwert, zwar ordentlich, aber nicht ganz so optimal eingestellt wie bei seinem Full-HD Pendant. Schwarz könnte etwas satter sein und auch helle Szenen neigen ab und an zu Überstrahlen. Leider versumpfen auch einige Details in den dunklen Szenen. Eine ordentliche Plastizität lässt sich dennoch ausmachen. Die Farben erstrahlen dezent entsättigt aber so gut wie immer natürlich. Da uns aber auch Video-Türsprechanlagen, Tablet- und Smartphone Interfaces gezeigt werden, kann das Bild schon mal etwas wechselhaft zum Zuseher kommen.

Da so gut wie keine Bildfehler ausgemacht werden konnten und das optische Gesamtpaket, bis auf wenige Abstriche, mehr als ordentlich ist, hat sich der Film aus dem Jahr 2020 seine 8 Punkte auch verdient.

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TON:

Deutsch Dolby Digital 5.1
Englisch Dolby Digital 5.1

Untertitel:
Deutsch

Audiokommentar von Regisseur / Co-Drehbuchautor Adam Mason und Co-Drehbuchautor Simon Boyes

Der anfänglich dialoglastige Film kommt in deutscher und englischer Sprache in verlustbehaftetem bzw. komprimiertem Dolby Digital 5.1 daher. Beide Tonspuren schenken sich nicht viel und bieten saubere und glasklare Dialoge. Die hinteren Kanäle werden bei Bedarf mit Umgebungsgeräuschen gefüttert, denn bereits in den ersten Minuten kann der Hubschrauberflug genauestens im Heimkino geortet werden und so für ein tolles „Mittendringefühl“ sorgen. Der Subwoofer darf bei den R´n´B Musikstücken wie Roseanna Brown´s „Kingdom“ zeigen, was er kann. Etwas mehr Druck hätte insgesamt aber sicher nicht geschadet. An den feiner und direkter abgemischten DTS-HD MA Ton der Blu-ray kommt die DVD zwar nicht ganz heran, aber auch so ist der Ton mehr als ordentlich.

EXTRAS:

  • Featurette: The Story of Songbird (42:10 Minuten)
  • Deleted Scenes mit Audiokommentar von Adam Mason (42:03 Minuten)
  • „Kingdom“ Musik Video (3:10 Minuten)
  • Featurette: The Making of „Kingdom“

Aber auch weitere deutsche Trailer aus dem Hause LEONINE sind in der Trailershow noch vertreten:

  • „Boss Level“
  • „Assasination Nation“
  • „Fear of Rain – Die Angst in dir“
  • „Guns Akimbo“ (läuft auch vor dem Start des Hauptmenüs)
  • „Run – Du kannst ihr nicht entkommen“

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Das Bonusmaterial, mit einer ordentlichen Gesamtlaufzeit von ca. 97 Minuten, bietet einige interessante Infos zur Entstehung des Films, die nicht nur Fans, sondern auch Kritikern des Filmes viel Wissenswertes näherbringt. Während das Featurette in kurzen „Home-Office“-Schnipseln alle Beteiligten, inklusive Michael Bay, zu Wort kommen lässt, wie es zum Film überhaupt gekommen ist, bieten die Deleted Scenes einige unveröffentlichte Szenen, die mehr zu den Protagonisten erklären können.

Fast schon typisch, packte LEONINE leider keine deutschen Untertitel für das Bonusmaterial auf die DVD und Blu-ray. Somit entgehen dem einen oder anderen vielleicht ein paar interessante Aspekte der Extras. Ob an ein Wendecover ohne FSK 16 Flatschen gedacht wurde, kann an dieser Stelle leider nicht geklärt werden, da der Redaktion für das Review lediglich die lose DVD zur Verfügung stand.

FAZIT:

Optisch erschreckend realistisch in Szene gesetzt, glänzt die DVD mit einer tollen Schärfe, die der Blu-ray fast das Wasser reichen kann. Durchzeichnung, Schwarz- und Kontrastwerte könnten dafür etwas satter bzw. besser eingestellt sein. Beim Dolby Digital Ton gibt es bis auf etwas zu wenig Druck wenig zu beanstanden. Dialoge sind sauber und einige klasse direktionale Effekte erfreuen das Heimkino. Das Bonusmaterial geht in Summe vollkommen Ordnung.

Auch wenn niemand nach „Songbird“ gefragt hat, die Entstehung des Werkes für manch einen vielleicht unangebracht daherkommt und obendrein kein allzu ausgereiftes Drehbuch vorlag, könnten Fans von „Outbreak“ und„Contagion“ durchaus Gefallen an dem gar nicht mal so fiktiven Thriller aus der Schmiede von Michael Bay finden. An die beiden großen „Vorbilder“ kommt „Songbird“ aber bei weitem nicht heran.

Testgeräte:
TV: LG OLED 55C8PLA
Player: Sony UBP X-700
AV-Receiver: Denon AVR X-1500 H
Center-Lautsprecher: Teufel Ultima UL 40 C Mk3
Front- und Surround-Lautsprecher: Teufel Motiv 6
Atmos-Lautsprecher: Teufel Reflekt (Front Height)

Hier erhältlich:

(Alexander Gabler)
© Bilder und Trailer: LEONINE – Alle Rechte vorbehalten!

Bewertungen: 4.6 / 5. 884

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