The Boys: Season 2 – Streaming Review | Amazon Original | 22.10.2020

The Boys Staffel 2 Review Kritik Amazon Prime Artikelbild Shop kaufen Streamen

Amazon Prime hat die zweite Staffel von „The Boys“ online und hier gibt es das ausführliche Review dazu, ob die zweite Staffel an den Erfolg der ersten nahtlos anknüpfen kann.

Niemand hätte ahnen können, dass die Serie „The Boys“, basierend auf den Comics Garth Ennis und Darick Robertson, so unglaublich einschlagen würde. Binnen weniger Wochen hatte die erste Staffel von „The Boys“ in Sachen Klickzahlen alles weggebombt und sogar Amazon Hits wie „The Grand Tour“, „Jack Ryan“ oder „The Marvelous Mrs. Maisel“ Staub schlucken lassen. Wofür die anderen Jahre brauchten, um die Klickzahlen aufzusummieren, dauerte es bei „The Boys“ keine 2 Monate. Schnell wurde direkt eine zweite und dritte Staffel bestellt. Nun ist die zweite Staffel gestartet und die Frage ist natürlich, wird die zweite Staffel das unglaublich hohe Level halten oder wird der Hype nun mit extremer Wucht verpuffen. Wir haben die zweite Staffel für euch getestet und können ganz genau berichten.

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Inhaltsverzeichnis

Story:

Butcher und seine Gefährten wurden nun zu Staatsfeinden erklärt und befinden sich auf der Flucht, während die 7 weiterhin mithilfe von Vought nach Außen so tun, als wären sie die großen Helden. Doch mehr und mehr bröckelt die Fassade, denn Homelander wird mental immer instabiler. erst Recht mit dem neuen Mitglied der 7: Stormfront. Sie schafft es Homelander aufs Äußerste zu reizen. Auch wenn die Chancen nicht besonders hoch sind, versuchen die Boys weiterhin Vought zu stürzen, doch die Situation gerät mehr und mehr außer Kontrolle. Der erbitterte Kampf geht weiter.

Eindruck:

Die zweite Staffel besteht aus 8 Folgen mit einer Laufzeit zwischen 54 und 68 Minuten und ist wie die Staffel 1 durchgängig erzählt. Das Wichtigste zuerst: „The Boys“ ist keine Disney Marvel Comicverfilmung, hier wird nicht mit den Bösen Buben diskutiert in der Hoffnung, dass sie einsehen was für schlimme Sachen sie machen und sich ergeben. Es werden nicht ganze Städte in Schutt und Asche gelegt und wie durch ein Wunder stirbt keiner. Die Kämpfe dauern nicht stundenlang und das Schlimmste was passiert ist, jemand hat eine blutige Lippe. Trotzdem ist „The Boys“ eine ultra brutale Serie, wo die sogenannten Superhelden extrem schlimme Psychopathen sind. Sex und Gewalt sowie jede Menge Gefluche sind hier an der Tagesordnung. Der Humor ist pechschwarz und ultra böse, welches ohne Frage für Zartbesaitete schwer zu verdauen sein wird. Grenzen werden regelrecht ausgereizt. Aber die zweite Staffel von „The Boys“ ist, wie die erste Staffel, ein Meisterwerk was seines Gleichen sucht und zudem extrem unterhaltsam. Es ist nicht nur eine sinnfreie Gewaltorgie, sondern absolut komplex und thematisch brandaktuell. Rassenhass, #Metoo, Manipulation durch die Medien und vieles mehr wird hier angesprochen.

Inhaltlich hat man sich auch im Vergleich zur Comicvorlage einige künstlerische Freiheiten genommen. Bestes Beispiel ist Stormfront, welcher im Comic noch männlich ist, wird hier in der Serie aber weiblich dargestellt und ich muss sagen, dieser Kniff war genial. Aya Cash rockt die Rolle der Stormfront, sie ist wunderbar durchtrieben böse und listig. Sensationell wie sie es schafft mit Kleinigkeiten die anderen regelrecht zu triezen und wie ein Wolf im Schafspelz abgrundtief böse zu sein. Gleichzeitig zeigt sie auch herausragende Action. Vor allem ihr Zusammenspiel mit Homelander ist ganz großes Kino. Over the Top, vermutlich, aber witzig ist es definitiv und wie gesagt sehr sehr böse. Die Action hat es wieder in sich, diese ist schnell und ultrabrutal. Ohne Rücksicht auf Verluste wird das Ganze zu einer Splatterorgie der Extraklasse, mit mega hohem Bodycount. Außerdem wurde es sehr abwechslungsreich in Szene gesetzt mit wirklich tollen Effekten auf Kinoniveau. Hier wird auch nicht weggeblendet bei den zu heftigen Szenen. Die Kamera hält direkt voll drauf. Starker Magen ist also empfehlenswert.

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Trotz all der Action und der Gewalt muss ich aber sagen, die Staffel ist an sich auch relativ ruhig erzählt, sodass jeder der Charaktere sich wunderbar weiter entfalten und entwickeln kann. So kriegt jeder Charakter eine wirklich tolle Tiefe mit guter Tragik. Jeder der Charaktere kommt auf seine besondere Art hervorragend rüber und als Team harmonieren sie. Hier merkt man einfach, dass jeder mit viel Spaß bei der Sache ist und es genießt, auf seine eigene schauspielerische Art, die Sau rauszulassen. Jeder Dialog ist großes Kino und im Ganzen eine wunderbare Mischung aus Augenzwinkern und Todernst. Karl Urban hat hier neben seinen sensationellen Auftritt bei „Dredd“ seine nächste Kultrolle bekommen. Was er hier abliefert ist genial und jeder Spruch sitzt perfekt… hat daher sofort Kultstatus. Die aktuellen Themen werden klasse angesprochen, ohne direkt mit dem Zaunpfahl zu winken aber gleichzeitig den Zuschauer noch mal die Situationen vor Augen zu führen und zum Nachdenken zu bewegen. Aber die Staffel schockt auch sehr, man merkt wie bereits erwähnt, dass ausgelotet wurde, welche Grenzen man wie weit überschreiten kann. Das Ende der zweiten Staffel erfolgt aber ohne großen Knall, ohne großen Cliffhanger. Dafür gibt es aber jede Menge offene Fragen und es werden die Weichen für die dritte Staffel gestellt, die aktuell schon in Arbeit ist.

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Abseits der zweiten Staffel von „The Boys“ hat Amazon auch die Serie „Prime Rewind: Inside The Boys“ rausgebracht die wir hier an dieser Stelle wärmstens empfehlen wollen. Diese Serie besteht aus 8 Folgen die zwischen 24 und 34 Minuten lang sind und ist eine Talkshow wo über und mit Cast, Crew und Prominenten Fans über die jeweiligen Serienfolgen gesprochen wird. Wobei bei der ersten Folge über die gesamte erste Staffel gesprochen wird. Das Ganze wird moderiert von Aisha Tyler, die bereits seit Jahren die Panels auf dem Comic Con moderiert. Hier merkt man auch, dass sie ein Fan der Serie ist und jede Folge abfeiert. Auch hier muss gesagt sein, diese Talkshow ist nicht jugendfrei, denn es gibt jede Menge brachiale Jokes, die über die Serie rausgehauen werden und das Ganze mit fleißigem Gebrauch des F-Wortes. Aber diese Talkshow ist lustig gemacht, hier merkt man noch mal, dass Cast und Crew jede Menge Fun beim Dreh hatten. Natürlich ist die Show auch viel Werbung für die Serie, weil Negatives wird nicht gesagt. Für Fans von „The Boys“ ist „Prime Rewind: Inside The Boys“ ein Muss, mit großem Unterhaltungswert.

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Fazit:

„The Boys“ meldet sich mit einer hervorragenden zweiten Staffel zurück und verpasst der weichgespülten Welt der Comicverfilmungen einen knallharten Tritt in die Weichteile. Böse, pechschwarz, politisch unkorrekt und irre brutal, bietet die zweite Staffel von „The Boys“ nicht nur extrem viel Unterhaltung, sondern gleichzeitig auch eine komplexe Story mit noch komplexeren Charakteren, wie man es in der Blockbusterwelt eher selten findet. Diese Serie ist absolutes Pflichtprogramm für jeden Comicfan. Und für diejenigen, die jetzt von vornherein sagen „The Boys“ wäre zu heftig, sowas gucke ich nicht, da möchte ich einfach mal meinen neuen Freund Billy Butcher zitieren „Don’t be a Cunt“ 😉  Ein Blick in dieses Meisterwerk lohnt sich definitiv.

Amazon bietet die Serie auch in 4K an.

(Pierre Schulte)

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