Fans des Films „Juno“ dürfen sich freuen, denn Regisseur Jason Reitman und die Oscar-prämierte Drehbuchautorin Diablo Cody haben mit dem Film „Tully – Dieses verdammte Mutterglück“ (irgendwie doofer Untertitel) erneut zusammen gefunden. Mit Hauptdarstellerin Charlize Theron („Monster“) hat das Kreativteam eine tolle Schauspielerin gefunden, die in der Dramödie, die am 12.10.2018 über DCM / Universum Film auf den Markt gebracht wird, für die notwendige Tiefe verantwortlich ist.
Story:
Marlo hat gerade erst ihr drittes Kind bekommen, als ihr Bruder ihr ein besonderes Geschenk macht: eine „Night Nanny“, die sich nachts um die Kinder kümmern soll. Marlo steht dem Gedanken, Hilfe von einer fremden Person anzunehmen, zunächst skeptisch gegenüber, doch als sie die junge, schlaue und witzige Nanny namens Tully kennenlernt, entwickelt sich zwischen den beiden Frauen rasch eine einzigartige Freundschaft.
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Mit Namen haben es Reitman und Cody scheinbar, denn nach „Juno“ kommt jetzt „Tully“, den Namen der Figur, die im Film von Mackenzie Davis (Blade Runner 2049) verkörpert wird. Moment: besser passen würde hier die Aussage ‚sympathisch dargestellt‘ wird, denn die junge Schauspielerin verleiht der Figur einen besonderen, liebenswerten Charme, so dass man diese Figur unweigerlich einfach nur liebhaben muss. Dabei sollte man nicht den Fehler begehen und „Tully“ als reinrassige Komödie betrachten, denn das ist dieser Film gewiss nicht. Eher ein doch sehr realistisches Drama mit teils humorvollen Anteilen, das zum Nachdenken anregt und dabei oben drauf einen Tribut an alle gebeutelten und allein gelassenen Mütter darstellt, denen trotz der enormen Liebe zu ihren Kleinen irgendwann einmal die Aufgabe über den Kopf wächst.
Das Fazit ist dabei gewiss nicht: Was nicht tötet härtet ab oder wir machen uns die Welt wiedewiedewie sie uns gefällt sondern… nein, das solltet ihr selbst rausfinden, denn dieser warmherzige, emotionale und – wie schon erwähnt – sehr realitätsnahe Film sollte man definitiv selbst gesehen haben, wobei Hauptdarstellerin Charlize Theron schon lange nicht mehr so gut gespielt hat, nicht nur, weil sie für den Film 25 Kilo zugenommen hat und viel Mut zur Unattraktivität liefert (Attraktivität liegt ohnehin im Auge des Betrachters, soll heißen eine liebevolle Mutter ist immer schön…), sondern auch, weil sie ihre Figur außerordentlich authentisch abliefert und das, obwohl sie eine Geburt nie selbst durchgemacht hat (sie hat 2 Adoptivkinder), aber dennoch ihre Figur wie aus dem Leben gegriffen spielt. Bravo!
Bild:
Das Bild liegt im Ansichtsverhältnis von 1,85:1 vor und punktet mit einer guten Qualität. Die Schärfe bietet dabei wirklich tolle Werte und bildet Details und Feinheiten im Großen und Ganzen gut bis sehr gut ab. Referenzwerte werden da gewiss nicht erreicht, aber dennoch wird ein stimmiger Eindruck erweckt. In dem Zusammenhang erscheint auch die Farbdarstellung absolut stimmig, da diese warm aber dennoch natürlich erscheint. Die Kontraste könnten zwar noch etwas ausgewogener sein, da das Bild eher flach erscheint und auch der Schwarzwert ist alles andere als perfekt, aber dennoch mehr als nur ausreichend. Vereinzelt machen sich leichte Posterizing Effekte bemerkbar, die sich aber im Rahmen halten.
Ton:
Der Ton liegt zwar sowohl für die deutsche Synchronisation als auch den englischen Originalton verlustfrei komprimiert in DTS HD Master Audio 5.1 vor, ist aber doch eher frontlastig ausgefallen. Surroundeffekte sind eher selten, wobei die Musik sich über sämtliche Kanäle verteilt und vereinzelt auch mal Hintergrundgeräusche aus den Rear Lautsprechern zu hören sind. Der Subwoofer wird auch eher zurückhaltend eingesetzt, wobei aber doch in ein zwei Momenten mal sattere Bässe zu hören sind. Die Dynamik bietet einen soliden Umfang, wobei der Klang recht natürlich ausgefallen ist und auch die Dialoge klar wiedergegeben werden.
Extras:
Featurette (HD; ca. 10 min.)
Trailer
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(Sascha Hennenberger)
