Doctor Who – Die Matt Smith Jahre: Der komplette 11. Doctor LTD. | Blu-ray Review | Polyband | 13.03.2021

Am 30. April 2021 kommt „Doctor Who – Die Matt Smith Jahre: Der komplette 11. Doctor LTD.“ auf Blu-ray und auf DVD als Neuauflage in den Handel und wir haben schon jetzt das Review dazu:

Doctor Who ist nicht nur die am längsten laufende Science-Fiction-Serie aller Zeiten, es ist auch mit die Beliebteste. Bis heute sorgt die Serie, die einst 1963 begann, für herausragende Quoten weltweit. Alle paar Jahre wechselt der Doctor durch einen Kniff in der Story seinen Hauptdarsteller. Als 10. Doctor war David Tennant sensationell und bei den Fans unglaublich beliebt. Entsprechend hinterließ er für seinen Nachfolger Matt Smith, den bis dato jüngsten Doctor Who Darsteller, extrem große Fußstapfen, die eigentlich kaum zu füllen waren. Doch Matt Smith überraschte jeden. In der Zeit von 2010 bis 2013, hatte er die Ehre, die Rolle des legendären Doctors zu übernehmen und schlug eine, wie eine Bombe. Damit zählt er bis heute als der Beste Doctor, der modernen Ära. Doch ist die Matt Smith Ära wirklich seinem Ruf gerecht? Polyband bringt diese Ära mitsamt aller Matt Smith Specials in einer limitierten Neuauflage inkl. neuer Extras auf DVD und Blu-ray in den Handel. Wir haben uns nicht nehmen lassen diese Box zu testen, sodass wir euch sagen können, ob Matt Smith seinem legendären Ruf gerecht wird, oder doch nur heiße Luft ist.

Doctor Who – Die Matt Smith Jahre: Der komplette 11. Doktor LTD. Blu-ray Review shop kaufen Szenenbild
Picture Shows: Clara (JENNA-LOUISE COLEMAN), The Doctor (MATT SMITH)

Story:

Nach seiner Reinkarnation kracht der Doctor in den Garten von Amy Pond, mit der er einen Riss in Raum und Zeit schließen muss. Jahre später trifft er Amy als Erwachsene wieder und beschließt, dass sie seine neue Begleiterin auf seinen Abenteuern durch die Galaxie quer durch Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sein wird. Aber nicht nur Amy begleitet ihn, sondern auch ihr Freund Rory ist dabei. Gemeinsam erleben sie die verrücktesten Abenteuer. Doch die Sache verkompliziert sich, als sie auf ihren Reisen immer wieder auf die Geheimnisvolle River Song treffen, die nicht nur den Doctor, sowie Amy und Rory sehr gut zu kennen scheint. Außerdem hat sie eine böse Vorhersage für sie, denn der Doctor soll bald endgültig sterben. Die Frage ist, werden sie dies akzeptieren, oder können sie das Schlimmste verhindern und dem Schicksal entgehen?

Eindruck:

Nach seiner Einführung am Ende des Specials „Am Ende der Zeit“, durfte Matt Smith die Rolle des legendären Doctors für 39 Folgen, sowie 5 Specials übernehmen. Länger als jeder andere Doctor Who Darsteller in der modernen Doctor Who Ära. Die Folgen und Specials haben jeweils eine Laufzeit von 42 bis 79 Minuten und während die Staffeln davor in erster Linie Mission of the Week waren, gibt es hier auch eine Main Story, die sich fast durch die komplette Matt Smith Ära zieht. David Tennant war bereits ein super Doctor, doch Matt Smith ist noch mal ein komplett anderes Kaliber und damit ein Level für sich. Für mich der bis Abstand beste Doctor. Matt Smith spielt die Rolle nicht nur mit unglaublich viel Spaß und Lockerheit, doch wenn es darauf ankommt unglaublich komplex und dramatisch. Man fühlt und leidet auf allerhöchstem Level mit ihm mit. Gleichzeitig wirkt er mit seiner hibbelig, leicht verspielten Art wunderbar sympathisch. Hier hätte er es auch mit Karen Gillan als Begleiterin Amy natürlich nicht besser treffen können. Beide entwickeln darin eine tolle Chemie. Was die sich an Sprüchen und Dialogen um die Ohren feuern, ist ganz, ganz großes Serienkino.

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Picture Shows: The Doctor (MATT SMITH), Clara (JENNA-LOUISE COLEMAN)

Natürlich ist es von Vorteil, mehr auf eine durchgehende Story, als auf Mission of the Week zu setzen. Die reinen Mission of the Week Folgen sind zwar ohne Frage recht unterhaltsam, aber sobald es in Richtung Main Story geht, geht es im wahrsten Sinne des Wortes ab. Es wird unglaublich dramatisch, intensiv und River Song ist einfach nur sensationell. Zumal sie dafür sorgt, dass jeder ihrer Auftritte die ganze Geschichte davor in einem neuen Blickwinkel zeigt, wodurch der Wiederanschauungswert ohne Frage sehr groß ist. Mit dem Wissen aus den späteren Folgen, bekommt man unglaubliche viele Details der vorherigen Folgen mit. Hier haben die Macher was ganz Großes gemacht und man merkt einfach, wie extrem durchdacht diese Ära war.

Auch ist sehr gut, dass Rory als zweiter Sidekick und Love Interest von Amy nicht wie ein nerviger Fremdkörper wirkt der überflüssig ist, sondern er harmoniert auch mit den anderen. Seine Storyline mit Amy ist ein Wechselbad der Gefühle. Es driftet nicht in eine Soap ab, aber ich kann sagen, es wird heftig und unglaublich intensiv. Also sollte man schon die Taschentücher bereithalten, denn das Nerd-Auge wird hier definitiv nicht trocken bleiben. Zum Ende ihrer Storyline kann ich nur sagen, damit rechnet keiner. Es ist so unglaublich, dass man wirklich baff vor dem Fernseher sitzt.

In Mitte Staffel 7 kommt dann Jenna Coleman als neue Begleiterin Clara hinzu. Sie ist ohne Frage sehr sympathisch und auch vom Typ her komplett anders, als es Karen Gillian war, aber anfangs auch sehr gewöhnungsbedürftig. Die Chemie zwischen ihr und Smith ist auch deutlich anders, sagen wir einen Hauch distanzierter, was aber gut in der Story erklärt wird. Dadurch hat die Staffel aber auch ein bisschen das gewisse Etwas verloren. Eins muss man sagen, die Chemie zwischen Smith, Gillian und auch Rory Darsteller Arthur Darvill, war unglaublich und definitiv ein Level für sich. Entsprechend hatte Jenna Coleman nahezu keine Chance, diese Fußstapfen zu füllen, auch wenn sie es am Ende geschafft hat, die längste Begleiterin des Doctors der modernen Ära zu werden. Jenna wirkte als Begleiterin stets elegant und charmant, während Karen Gillan als Amy eher mit Streetstyle rüberkam. Das Umgewöhnen von Amy zu Clara fiel mir persönlich recht schwer und da Staffel sieben auch wieder mehr Mission of the Week lastig war, empfand ich diese als die schwächste Staffel der Matt Smith Ära.

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Picture shows: The Doctor (MATT SMITH) © BBC 2010

Was nicht unerwähnt bleiben darf, ist der besondere Doktor Who Theme, der während der Matt Smith Ära bei gespielt wurde (und wirklich NUR in der Matt Smith Ära). Dieser bietet nicht nur einen sensationellen Ohrwurm, sondern erzeugt auch eine Intensität während der actionreichen Szenen, wodurch die Dramatik und die Spannung noch mal unglaublich steigt und damit für Gänsehaut pur sorgt. Egal wo man ihn hört, man erkennt ihn sofort wieder und bringt ihn mit diesen Staffeln in Verbindung. Hier haben die Macher einen Theme geschaffen, der musikalisch ganz oben in der Serienliga mitspielt.

Kommen wir aber nun zu den Specials. Sämtliche Specials, bis auf wie bereits erwähnt „Am Ende der Zeit“, welches die Matt Smith Ära einläutet, sind hier dabei. Meistens handelt es sich um die Weihnachtsspecials die in UK zu Weihnachten nicht mehr wegzudenken sind und stets auf ihre eigene Art ein verrücktes Weihnachtsthema hat. Diese machen wunderbar Laune und wirken auf ihre Art richtig erfrischend, da diese oft in eine etwas andere Richtung gelenkt sind, als die Serie an sich ist. Hier besonders zu erwähnen ist natürlich das sensationelle Mega Special zum 50. Jubiläum „Der Tag des Doctors“, dem wohl besten Special der Doktor Who Ära. Hier wird Fan Service in Perfektion geboten. Dazu bekommt man ein Wiedersehen mit allen Doctor Who Darstellern, was noch mal besonders viel Charme hat, inkl. dem ersten Auftritt von Matt Smiths Nachfolger. Das Zusammenspiel der jeweiligen Doctoren ist einfach nur mega. Da bleibt kein Auge trocken. Was hier an Spannung, Dramatik und Action aufgefahren wurde, ist klasse, da haben sich die Macher selbst übertroffen. Beim darauffolgenden Special „Die Zeit des Doctors“, heißt es aber leider Abschied nehmen von Matt Smith, dies ist auf eine Art natürlich sehr traurig und rührend gemacht, aber der Abschied von David Tennant als Doctor, war in dem Fall schon größer und rührender. Da blieb definitiv kein Auge trocken. Das schafft „Die Zeit des Doctors“ nicht ganz. Alles in allem ist es trotzdem noch ein sehr guter und vor allem würdiger Abgang von dem wohl besten Doctor Who Darsteller.

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Picture Shows: Amy Pond (KAREN GILLAN) and The Doctor (MATT SMITH) © BBC 2010

Bild:

Die Staffeln haben durchgängig immer wieder mit Filmkorn zu kämpfen. Teilweise so stark, dass es leider nicht immer so gut anzuschauen ist. Zumal die Serie oft im Dunklen spielt. Aber die Farbpalette und der Schwarzwert bleiben stets auf hohem Niveau. Dafür bietet aber die Schärfe ab Staffel 5 ein sehr hohes Niveau. Details wie einzelne Haare und Poren, sind jederzeit sichtbar und die Farben sind sehr kräftig. Von Staffel zu Staffeln wird das Filmkorn und das Grieseln etwas weniger, sprich in Staffel 7 ist es eher ein leichtes Rauschen, was aber leider stets sichtbar bleibt. Dafür legt die Schärfe von Staffel zu Staffel noch mal ordentlich zu und kann im Verlauf auch in der ganz großen Liga mitspielen. Auch die Farben werden von Staffel zu Staffel kräftiger. Pixelbildung war nicht zu sehen. Das Special „Der Tag des Doctors“ liegt auch in der 3D-Version vor. Zur Qualität der 3D-Effekte kann ich aber leider nichts sagen, da ich gesundheitlich keine 3D-Effekte wahrnehmen kann und mir entsprechend auch das 3D Equipment fehlt.

Ton:

Der englische und der deutsche Ton liegen beide jeweils in DTS HD 5.1. vor und unterscheiden sich hierbei jeweils, dass bei der deutschen Tonspur die Dialoge lauter abgemischt wurden. Dadurch wirken die Details im Raumklang natürlich leiser. Im englischen Originalton ist beides homogener abgemischt, wodurch der Raumklang besser wirken kann und mehr Details rauszuhören sind. Beide Tonspuren sind aber an sich auf sehr hohem Niveau. Dazu bieten beide Tonspuren enorm viel Kraft und klasse Bässe, dessen Wucht vor allem bei den Introcredits zu jeder Folge enorm zu spüren sind.

Die deutsche Synchro ist tatsächlich sehr gelungen. Klar, es fehlen die Akzente, wodurch man nicht ganz den Charme erreicht, aber die deutschen Sprecher machen ihre Sache sehr gut und übernehmen die Art und Weise wie die Darsteller sprechen auch ins Deutsche. Dazu merkt man, dass jeder der deutschen Sprecher viel Spaß dabei hatte, die Dialoge einzusprechen. Die Klangfarben der Stimmen sind sehr gut gewählt.

Extras

Wenn ich hier alle Extras aufzählen würde, die mit dabei sind, dann kämen die Leser wohl nicht mehr aus dem Scrollen heraus. In der Summe gibt es 1030 Minuten an Bonusmaterial. Das Bonusmaterial der einzelnen Staffeln und Specials liegt komplett in HD vor und man erlebt unglaublich viele Behind the Scenes zu jeder Episode. Diese sind extrem unterhaltsam gemacht, zumal man da erst recht sieht, mit wie viel Spaß die alle bei der Sache waren. Auch die Outtakes sorgen für jede Menge Unterhaltung und Schenkelklopfer. Dazu gibt es unglaublich viele Informationen zu den Gegnern, mit denen es der Doctor während der Staffeln aufnehmen muss. Natürlich fehlen hier auch die obligatorischen Trailer und Teaser nicht. Toll ist auch, dass man auch Kurzfilme zu sehen bekommt, die es bei uns nicht ins TV geschafft haben. Diese sind sehr zu empfehlen da nicht nur sehr unterhaltsam, sondern sie runden auch die Stories ab.

Das Bonusmaterial auf den Blu-rays ist identisch mit dem Bonusmaterial auf den Einzelstaffeln und liegt in HD vor. Zusätzlich gibt es aber noch in der Box 2 DVDs, mit zusätzlich exklusivem Bonusmaterial, welches nicht bei den Einzelstaffeln mit dabei war. Dieses liegt in hochwertigem SD vor. Auf diesen beiden zusätzlichen DVDs befindet sich noch mal ca. 6h an weiterem Bonusmaterial. Highlight hier ist das 73 Minuten andauernde Konzert mit einem Orchester vor Zuschauern. Herrlich was die alle für einen Spaß haben und der Score ist natürlich auch klasse. Dazu gibt es noch weitere Dokumentation über Matt Smith und natürlich den Doctor, sowie zwei Folgen vom Doctor Who Spin of „The Sarah Jane Adventures“, die natürlich auch sehr spaßig anzuschauen sind. Hierbei handelt es sich um eine Doppelfolge aus der dritten Staffel, wo Matt Smith einen Gastauftritt hatte.

Fazit:

Wer noch nicht alle Doctor Who Staffel zu Hause hat, der kann hier direkt zuschlagen und erlebt die besten Doctor Who Staffeln der modernen Ära. Nicht nur die beste Storyline der Reihe, sondern mit Matt Smith auch den Besten Doctor Who und mit Karen Gillan die beste Begleiterin. Klar, aufgrund der etwas altmodischen Inszenierung, hat es schon einen leichten Trashfaktor, aber die Sci-Fi Atmosphäre wird herausragend eingefangen. Einzig die Staffel 7 kann das unglaubliche hohe Level nicht mehr ganz halten, da man hier mehr auf die Staffelübergabe vorbereitet. Trotzdem bleibt es in der Summe ganz, ganz großes Serienkino und ich muss sagen, man kann beim Kauf dieser Box absolut nichts falsch machen. Mehr geniales Doctor Who auf einen Schlag, geht eigentlich gar nicht. Und  das Beste daran, man braucht noch nicht mal Staffel 1–4 zu kennen, um die Geschichte zu verstehen.

Hier erhältlich:

  • Doctor Who – Die Matt Smith Jahre: Der komplette 11. Doctor LTD. (Blu-ray)
  • Doctor Who – Die Matt Smith Jahre: Der komplette 11. Doctor LTD. (DVD)

(Pierre Schulte)
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