JUMANJI: THE NEXT LEVEL – Blu-ray – Review | Sony Pictures Entertainment | 17.05.2020

Mit „JUMANJI: THE NEXT LEVEL“ präsentiert uns Regisseur Jake Kasdan („Bad Teacher“) sein zweites Abenteuer, welches sich bereits seit „Jumanji: Willkommen im Dschungel“ grob an Chris Van Allsburg Buch orientiert. Oder anders gesagt, Chris Van Allsburgs Geschichte wurde ein Update auf Version 2.0 spendiert. Im zweiten Teil von Kasdans Jumanji Version ist auch wieder der Cast aus dem Vorgänger komplett vertreten. Das dürfte bedeuten, wir müssten wieder viel Spaß mit Dwayne The Rock Johnson, Karen Gillan, Jack Black und Kevin Hart haben. Nun ist es aber oft so dass Fortsetzungen meist nicht mehr ganz oder gar nicht an ihren Vorgänger heranreichen. Ob „JUMANJI: THE NEXT LEVEL“ auch dieses Schicksal getroffen hat, erfahrt ihr wie immer wenn ihr weiter lest.

Story:

Bereits zwei Jahre sind vergangen und die einstigen Freunde haben sich in alle Winde zerstreut. Bethany, Martha und Fridge freuen sich auf ein Wiedersehen, doch während sich alle in ihrem Leben weiter entwickelt haben, ist Spencer wieder in seine altes Ich, des Nerds zurückverfallen. Selbst die Beziehung mit Martha hat er sausen lassen. Geplagt von Selbstzweifeln zieht er sich lieber zurück und bleibt dem Zusammentreffen mit seinen alten Freunden fern. Doch auch Zuhause findet er nicht die erhoffte Ruhe, wo er sich in Selbstmitleid suhlen kann. Grandpa Eddie wurde kurzerhand von seiner Mutter einquartiert, da er sich von seiner Hüft-OP erholen muss. Bei einem abendlichen Gespräch mit Grandpa fasst Spencer einen Entschluss. Er muss zurück nach Jumanji, dort war er als Dr. Bravestone der Held und nicht das kleine Nichts, für das er sich gerade hält. Für den Fall der Fälle hatte er die alte Spielekonsole vor ihrer Vernichtung bewahrt und notdürftig zusammen geflickt. Jetzt ist es Zeit für ihn, als Dr. Bravestone zurückzukehren. Nachdem Spencer nicht bei dem Treffen mit seinen Freunden auftaucht, beschließen diese ihn Zuhause zu besuchen. Doch anstatt Spence ist nur noch Grandpa Eddie da. Dieser ist selbst damit beschäftigt, einer unangenehmen Begegnung mit seinem alten Geschäftspartner und ehemaligen Freund Milo aus dem Weg zu gehen. Sind die Freunde in dem einen Moment noch entspannt, so ändert sich das in der gleichen Sekunde, als alle drei die Trommeln Jumanjis hören. Spencer hat doch nicht… doch er hat. Im Keller finden die Drei die Konsole. Spencer muss sie wieder zum Laufen gebracht haben und zurück ins Spiel gegangen sein. Es hilft alles nichts, Bethany, Martha und Fridge müssen hinterher, um Spencer da raus zu holen. Doch so gut hat Spencer die Konsole dann doch nicht reparieren können und so kommt es zu einigen Bugs. Nicht nur, dass die Körper diesmal komplett vertauscht sind, das Spiel hat auch noch Grandpa Eddie, der jetzt in Dr. Bravestone steckt, und auch Milo eingesogen, der nun in Mouse Finbar steckt. Und was noch viel schlimmer ist, die Rentner haben keinen blassen Schimmer, was ein Computerspiel ist, ganz zu schweigen davon, wie man es spielt. Doch das Spiel hat begonnen und nur wer es bis zum Ende durchspielt und überlebt, den wird Jumanji wieder frei lassen.

Meinung:

Ich gehöre zu der ehemaligen Fraktion, die schon sehr skeptisch reagierten, als es hieß, es gebe ein Remake des ersten Jumanji Films aus dem Jahr 1995. Damals noch besetzt mit dem großartigen und wundervollen Robin Williams, der diese Welt viel zu früh verlassen hat. Doch ich musste meine Skepsis revidieren. Unter anderem auch deswegen, da sich das Remake als Sequel herausstellte, welches die Geschichte rund um Jumanji weiter erzählte. So erinnert das Sequel „Jumanji: Willkommen im Dschungel“ nochmals sehr respektvoll an Robin Williams Rolle des verschollenen Alan Parrish aus dem ersten Film. Nun ist dies natürlich keine Garantie, dass das Sequel taugen würde, doch das tat es. Wenn auch in meinem Fall erst bei der zweiten Sichtung. Nun bekam auch dieser Teil eine Fortsetzung und wieder begann ich zu orakeln, ob das nochmals gut gehen könnte. Wie so oft in der Geschichte des Films, ist der zweite Teil meist dem Untergang geweiht und ein dritter, hat eigentlich meist gar keine Chance mehr zu bestehen. Ein Schicksal, das schon viele, sogar sehr viele Fortsetzungen erfahren mussten.

Doch welch Überraschung, „JUMANJI: THE NEXT LEVEL“ reißt zwar ebenso wie sein Vorgänger keine cineastischen Bäume aus, aber er kann ebenso gut unterhalten. Ich muss sagen, Regisseur Kasdan erzählt uns zwar erneut die gleiche Story, sprich: Kids werden in das Spiel gesaugt, müssen ein Rätsel lösen und dürfen nach erfolgter Lösung dieses wieder verlassen. Aber diesmal dreht er geschickt an den Stellschrauben des Drehbuchs, sodass einem bei diesem Film nicht langweilig wird. Was unter anderem daran liegt, das Kevin Hart und selbst Dwayne Johnson ihre Alter Egos Dr. Bravestone alias Grandpa Eddie alias Danny DeVito und Mouse Finbar alias Milo alias Danny Glover, herrlich kauzig imitieren. Auch Spencers Sehnsucht nach einer Welt, in der er wieder der Held sein kann, ist durchaus nachvollziehbar. Die Abenteuer und Gefahren wurde etwas aufpoliert, sind aber glücklicherweise nicht derbe over-the-top, wie bei manch anderem Sequels. Die Effekte und die CGI sahen alle recht ordentlich aus, nur ein Twist um Milo war mal wieder ein Griff aus der Klischeekiste. Das Ende, also das Ende vom Ende, hält dann nochmals eine kleine Überraschung parat, denn dieses Level wird wohl nicht das letzte Level gewesen sein.

Fazit:

Suchen wir nun in den tiefen Jumanjis nach den Spuren des Fazit: Mit „JUMANJI: THE NEXT LEVEL“ erfindet Jake Kasdan das Rad wiederholt nicht neu, aber er ist in der Lage, mit der Fortsetzung unterhalten zu können. Anfangs ist man der Meinung, Kasdan erzählt einfach nur wieder eine aufgewärmte Version um Spencer, der erneut in seiner Mitleidsphase festsitzt. Dies ist aber nur der Aufhänger für die Reise nach Jumanji, vielmehr geht es in erster Linie um die verbliebenen Freunde und besonders um Grandpa Eddie und Milo. Erst im Verlauf der Geschichte stößt Spencer wieder zu der Gruppe, um wieder einmal oder hoffentlich ein für alle Mal, von seinem Selbstzweifel geheilt zu werden. Der Gedanke, Danny DeVito und Danny Glover in die Körper von Dr. Bravestone und Mouse Finbar zu stecken, ist allzu herrlich, besonders, da Johnson und Hart die alten Grantler hervorragend verkörpern. Auch diese Mal wurde ich völlig unerwartet von einer Jumanji Fortsetzung hervorragend unterhalten, dennoch bleibt abzuwarten, ob einem etwaigen dritten Teil dieses „Wunder“ nochmals gelingt. Somit bleibt mir nur sagen: wer bereits mit dem Vorgänger seinen Spaß hatte, wird ihn auch mit diesem Teil haben. Dies natürlich nur, wenn man nicht davon ausgeht, dass dieser jetzt einen cineastisch-dramaturgischen Quantensprung in puncto Story und Inszenierung durchgemacht hat. Wer bei Fortsetzungen diesem Gedankengang folgt, sollte auch um diesen Teil einen Bogen machen. Allen anderen sei gesagt, „Jumanji 2“ kann auf gleichem Level wie sein Vorgänger unterhalten.

Habt ihr den Film gesehen, wie habt ihr ihn empfunden, hat er euch gefallen, bejubelt ihr ihn oder fandet ihr ihn bescheiden, wenn nicht sogar schlecht? Teilt es uns in den Kommentaren mit.

Bild:

Das Bild ist wirklich auf einem sehr guten Niveau, die Farben und Kontraste stechen in der Dschungelwelt hervorragend heraus. Ebenso der Schwarzwert, Details saufen in dunkleren Szenen nicht ab. Die Schärfe bewegt sich ebenfalls auf einem Top Level, einzig die CGI lässt das Bild ab und an mal etwas weicher wirken. Es gibt kein Bildrauschen oder sonstige Bildfehler. In der Summe bin ich mit dem Bild absolut zufrieden.

Ton:

Der Ton kommt in Deutsch und Englisch in folgendem Format zu Einsatz: 5.1 DTS-HD MA. Der Ton kommt sehr kraftvoll und räumlich daher und die Surround-Anlage bekommt auch einiges zu tun. Dennoch bin ich der Meinung dieser hält sich zugunsten der Dialoge etwas zurück. Dies mag für den Surround-Junkie eventuell ein Nachteil sein, mich hat es dagegen gefreut, dass ich den Dialogen folgen konnte, ohne den Tasten-Jockey auf meiner Fernbedienung spielen zu müssen. Dennoch hätte bei räumlichen Effekten mehr drin sein können.

Extras:

• Outtakes
• Rhys Darby will einen Jingle
• Szenenauswahl und Erklärung der visuellen Effekte
• Mehrere Featurettes
• Telenovela
• Süßes oder Saures

Technische Bewertungen beziehen sich immer auf das Alter und das vorhandene Ausgangsmaterial!

Wie immer möchte ich mich für eure Aufmerksamkeit bedanken und hoffe wir lesen uns bei meinem nächsten Review wieder.

(Marc Maurer)

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