MechWarrior 5: Mercenaries – PS5 Review | Piranha Games | 12.10.2021

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Am 30. November 2021 kommt „MechWarrior 5: Mercenaries für die verschiedensten Konsolen in den Handel und wir haben das Review dazu:

Es ist eine gefühlte Ewigkeit her, dass ich das letzte „MechWarrior“ Spiel gespielt habe. Um so erstaunter war ich, dass von Piranha Games nun sogar ein Konsolen-Release von „MechWarrior 5: Mercenaries“, das 2019 für den PC erschien, vor der Tür steht.

BattleTech wurde in den 80ern durch das klassische Tabletop sowie die BattleTech Buchreihe sehr populär und erhielt 1988 mit „BattleTech: The Crescent Hawk’s Inception“ seine erste Videospiel-Umsetzung. Bereits 1989 folgte die MechWarrior Reihe, die 2002 mit „MechWarrior 4: Mercenaries“ endete. „MechWarrior 5“ spielt im Jahr 3015, in dem die Schlachtfelder weiterhin von den riesigen, BattleMechs genannten, Kriegsmaschinen beherrscht werden.

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Nachdem unser Vater Nikolai Mason, Kommandant der Söldnertruppe Nik’s Cavaliers, bei einem Überraschungsangriff einer mysteriösen Söldnereinheit ums Leben kommt, treten wir als neuer Kommandant der Cavaliers in seine Fußstapfen und schwören bittere Rache.

Was folgt, sind brachiale Roboter-Schlachten, in denen uns vier verschiedene Mech-Klassen (Light, Medium, Heavy und Assault) zur Verfügung stehen. Jede dieser Klassen beinhaltet eine ganze Reihe verschiedener Mechs mit unterschiedlichen Spezifikationen. Leichte und mittlere Mechs sind schnell und agil, müssen dafür aber auf Panzerung und schwere Bewaffnung verzichten. Die schweren Heavy und Assault Mechs sind wandelnde Festungen, die vor Panzerung und Bewaffnung nur so strotzen.

Nach dem Spielstart begeben wir uns in das Mech Hangar und laufen zu Fuß an den eindrucksvoll in Szene gesetzten, riesigen Kampfrobotern vorbei. Mit dem Aufzug begeben wir uns ins Cockpit eines Centurion Mechs und fahren die Maschine per Knopfdruck hoch. Nachdem der Koloss betriebsbereit ist, startet sogleich das simpel gehaltene Tutorial, um uns mit den Grundlagen und wichtigsten Spielmechaniken vertraut machen.

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Die Steuerung ist klar verständlich und wurde gut an den, natürlich mehrfach belegten, Controller, angepasst. Da sich die Beine des Mechs unabhängig vom Torso bewegen, ist man auf das HUD angewiesen, was stets die Ausrichtung von Oberkörper und Unterkörper zeigt. Aber schon nach einer kurzen Eingewöhnungszeit hat man dieses Verhalten verinnerlicht und kann seinen Mech gekonnt über das Spielfeld bewegen. Die Waffen sind standardmäßig den Schulter- und Triggertasten zugeordnet und kommen, in diversen Zielübungen, ebenfalls zum Einsatz.

Nach beenden der Mission finden wir unseren Mech, zumeist recht ramponiert, im Hangar wieder. Nun kommt unser Mechaniker zum Einsatz und der Mech fällt für die Dauer der Reparatur erst mal aus. Da wir zum Glück aber nicht auf einen einzigen Mech beschränkt sind, können wir für unseren nächsten Einsatz einen anderen auswählen. In der Mech-Bay können wir unsere Roboter auch individuell bewaffnen und nach Wunsch, z.B. mit passender Tarnfarbe, umgestalten. Neue Missionen erhalten wir in der Einsatzzentrale und müssen dann, je nachdem welcher Mech uns aktuell zur Verfügung steht, sorgfältig planen. Mit welchen Gegnern ist zu rechnen? Welche Bewaffnung macht Sinn? Welchen Vertrag nehmen wir an und welche Missionsziele haben priorität?

Generell gilt die Faustregel: Jeder Mech ist nur so gut wie der Pilot der ihn steuert. Wenn man also nicht weiß, wie man den ausgewählten Stahlkoloss zu bedienen hat, hilft auch das beste Equipment nichts. Man sollte idealerweise die Stärken und Schwächen des jeweiligen Roboters gut kennen. Wo befindet sich das Munitionslager der Mechs? Wo ist er weniger gut gepanzert? Welche Waffen hat er an Bord? Hier haben BattleTech Veteranen natürlich einen klaren Vorteil, denn sie kennen ihre „Babys“ in und auswendig.

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Neben der Bewaffnung und der Panzerung gibt es noch einen weiteren, sehr wichtigen Punkt zu beachten. Die Wärmeentwicklung. Das Abfeuern der Waffen benötigt Energie, die, je nachdem welche Waffengattung zum Einsatz kommt, stark variiert. Es macht daher Sinn, bestimmte Waffentypen zu gruppieren, damit der Mech nach dem Abfeuern nicht überhitzt. Passiert dies nämlich, fährt die Maschine komplett herunter und muss sich abkühlen. Falls so eine Not-Abschaltung in einem laufenden Feuergefecht eintritt, haben wir ein echtes Problem. Dann sind wir unserem Gegner quasi schutzlos ausgeliefert und können nur hoffen, dass die Panzerung hält. Ein guter Mechkrieger hat daher stets die Wärmeentwicklung seines Mechs im Blick.

Wer sich gut auskennt, kann das Standard-Setup der vorkonfigurierten Mechs komplett verändern. Vielleicht macht es ja Sinn, eine Energie-Waffe auszubauen und z.B. gegen eine starke Autokanone zu ersetzen. Alternativ könnte man den freigewordenen Platz auch für den Einbau von weiteren Wärmetauschern nutzen. Dann ist zwar weniger Bewaffnung an Bord, man kann diese aber häufiger einsetzen, ohne zu überhitzen. Dieses Mech-Management wissen besonderes Kenner der MechWarrior Reihe sehr zu schätzen. Als alter MechWarrior Veteran ist man schnell wieder drin und hat, obwohl die Missionen recht repetitiv sind, bereits in der umfangreichen Singleplayer Kampagne viel Spaß. Hierfür sorgen das Gameplay, die über 50 imposanten Mechs und die grafisch abwechslungsreichen Szenarien. Besonders kurzweilig ist das Spiel aber im Online Modus. Hier marschieren wir, in einer kompletten Lanze, zu viert gegen unsere Gegner. Zwar befehligen wir im Singleplayer Modus später auch eine KI gesteuerte Lanze, besteht diese aber aus echten Mitspielern, macht das Ganze natürlich viel mehr Laune.

Technisch gesehen lief das Spiel auf der PlayStation 5 durchweg stabil und es gab innerhalb der Testzeit keinerlei Probleme. Grafisch ist das Spiel ein zweischneidiges Schwert. Die Mechs selbst wurden vorlagengetreu umgesetzt und strotzen nur so vor Details, die Umgebungen wirken aber stellenweise etwas matschig, glanzlos und generisch. Dafür können aber Gebäude bis ins kleinste Pixel zerlegt werden, was optisch auch gut umgesetzt wurde. Der Gesamteindruck wirkt dennoch ein wenig altbacken aber keinesfalls schlecht. Was die Musik angeht, findet man hier eine gute Mischung von treibenden und epischen Tracks vor, die stets gut zum Spielgeschehen passen. Da „MechWarrior 5“ inklusive der beiden Erweiterungen „Heroes of the Inner Sphere“ und „Legend of the Kestrel Lancers“ erscheint, ist zudem noch für reichlich Abwechslung und Spielinhalt gesorgt.

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Fazit

„MechWarrior 5: Mercenaries“ wurde gut auf die Konsole portiert und ist eine grundsolide Fortsetzung für alle Fans der riesigen Kampfkolosse geworden. Er spielt zwar nicht in der hochglanzpolierten AAA-Liga, aber das muss ein so konkurrenzloser Titel auch gar nicht. Neueinsteiger sind möglicherweise anfangs überfordert, denn das Spiel verlangt stellenweise schon einiges Hintergrundwissen, bzw. benötigt eine gewisse Einarbeitungszeit. Mir persönlich machte es aber schon nach kurzer Zeit wieder richtig Spaß, mit meinem riesigen Kampfkoloss durch die Gegend zu stampfen und mit Autokanonen und Lasern alles dem Erdboden gleich zu machen. BattleTech Fans können bedenkenlos zugreifen!

Pro:

  • Mechs gut umgesetzt
  • Gameplay macht Spaß
  • brachiale Roboter-Action
  • gute Koop-Action
  • gute englische Sprachausgabe

Contra:

  • technische Schwächen
  • NPCs wirken leblos
  • Menüführung recht altbacken
  • unspektakuläre Story
  • repetitive Missionen

Hier erhältlich:

  • MechWarrior 5: Mercenaries (PS5)
  • MechWarrior 5: Mercenaries (PS4)
  • MechWarrior 5: Mercenaries (Xbox Series X)

(Björn Cuber)
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Bewertungen: 4.9 / 5. 510

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