Monster Hunter (2020) – 4K UHD + 2D/3D Blu-ray Review | Constantin Film | 20.10.2021

Monster Hunter Film 2021 Artikelbild

Am 14. Oktober 2021 ist „Monster Hunter (2020)“ auf Blu-ray, auf 4K UHD, auf DVD und als Blu-ray im Steelbook in den Handel gekommen und wir haben das Review dazu:

„Anstatt Zombies bekommen nun Monster von Frau Jovovich eins auf die Zwölf“

Mister „Resident Evil“ Paul W.S. Anderson macht das was er am besten kann und brachte uns mit „Monster Hunter“ nach „Mortal Kombat“ (1995) und „Resident Evil“ (2002 – 2016), erneut eine Videospielverfilmung auf die große Leinwand. Am 01. Juli 2021 war es soweit.

Nun, knapp drei Monate später erscheint die Actionklopperei über Constantin Film und im Vertrieb von Universal Pictures Home Entertainment digital, auf DVD, auf Blu-ray Disc und auch ultrahochaufgelöst als 4K UHD inkl. 2D Blu-ray Disc, die den Film ebenfalls in 3D wiedergeben kann. Somit erhält man mit der UHD die bestmögliche Version dieses Filmes spendiert, da hier für jeden Technikfan und Cineasten etwas dabei sein dürfte. Filme.de durfte sich für ihre LeserInnen bereits die Blu-ray und die UHD ansehen und verrät, wie gut der Film schlussendlich wurde und zu welcher Fassung man am besten greifen sollte.

Monster Hunter (2020) – 4K UHD + 2D/3D Blu-ray Review Film 2020 Szenenbild

STORY:

Als Lt. Artemis (Milla Jovovich) samt ihrer Eliteeinheit durch ein Portal in eine fremde Welt geworfen wird, erleben sie den Schockmoment ihres Lebens, als sie sich völlig unerwartet den unerbittlichen und tödlichen Angriffen der unvorstellbarsten Monster ausgesetzt sehen. Auf ihrem verzweifelten Versuch einen Weg nach Hause zu finden, trifft Lt. Artemis auf einen mysteriösen Jäger (Tony Jaa). Seine außergewöhnlichen und einzigartigen Fähigkeiten haben es ihm ermöglicht, in dieser unwirtlichen und gefährlichen Umgebung zu überleben. So tun sich der Jäger und Lt. Artemis mitsamt ihrem restlichen Team zusammen, um gemeinsam einen Weg nach Hause zu finden.

EINDRUCK:

„Monster Hunter“ ist eine Action-Rollenspiel-Reihe vom japanischen Kult-Entwicklerstudio Capcom, die seit 2004 bis heute auf fast allen gängigen Konsolen und Handhelds erschienen ist. Alleine in Japan wurden bisher fast 20 Millionen Spiele aus der Monster Hunter Reihe verkauft, welches das Franchise dort zu einer der wichtigsten Marken überhaupt macht.

Die Handlung, bzw. das Spielprinzip, ist schnell erklärt: man jagt Monster und Nutztiere, um aus den daraus erhaltenen Materialien wie Felle, Knochen, Zähnen oder Schuppen sowie mit gefundenen Erzen und Pflanzen weitere Ausrüstungsgegenstände herzustellen, um damit größere Monster besiegen zu können. Auch das Herausfinden der Schwachstellen der Monster gehört zur Aufgabe des Protagonisten. Soweit zum Spiel.

Regisseur und Autor Paul W.S. Anderson wich, wie schon bei seinen Resident Evil-Filmen, erneut ziemlich stark vom Videospiel ab. Während alle Videospiele ausschließlich in einer Fantasiewelt voller Monster und Jäger stattfinden, teleportiert der Film eine Gruppe Soldaten aus der realen Welt in die Monsterwelt. Klar, die Prämisse „ein Charakter wird von der realen Welt in eine Fantasy-Welt geschickt“ ist schon seit der „Super Mario Bros.“ und der „Space Jam“ Verfilmung ein vorhersehbarer alter Hut, hat aber vor gar nicht allzu langer Zeit ja auch nochmal bei „Sonic – The Hedgehock“ funktioniert.

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Natürlich scheint es anfangs fast so, als würde Anderson lediglich diese „sichere“ Formel für „Monster Hunter“ verwenden, aber damit täte man ihm unrecht. Überraschenderweise funktioniert diese Formel sehr gut, denn wo die Spiele definitiv nicht für eine fesselnde Geschichte bekannt sind, schafft es der Film dann doch, den Zuschauer in diese Welt langsam einzuführen. Natürlich dient Milla Jovovichs Rolle von Lt. Artemis dabei in erster Linie als Identifikationsfigur. Ähnlich wie die Spiele hat auch der Film nicht allzu viel Story zu bieten, aber aufgrund vieler kleiner Zutaten macht es dennoch Spaß, den Charakteren dabei zuzusehen, wie sie all die Dinge in der Monster Hunter-Welt entdecken, mit der Millionen Spieler weltweit bereits bestens vertraut sind. In einem Interview erklärte Milla Jovovich einmal, dass sich der Film so anfühlen sollte, als würde man das Spiel zum ersten Mal spielen und das gelingt ihm auch.

„Monster Hunter“ macht vieles richtig. Er steckt voller Fan-Service, einschließlich eines Palico-Kochs, der die Kochszene aus „Monster Hunter World“ imitiert. Aber auch mit weniger offensichtlichen Referenzen repräsentiert der Film immer wieder die Spiele. Im zweiten Akt verbündet sich Lt. Artemis mit einem Jäger, klasse gespielt von Tony Jaa („Ong-Bak“). Durch ihn kann man eine Vielzahl authentischer Waffen, Outfits, Lagerstätten, Schleudermunition und viele andere Details aus dem Videospiel entdecken. Es fühlt sich von Anfang bis kurz vor dem Ende hin an, als existiere diese Monster Hunter-Welt wirklich, die detailgetreue Ausstattung trägt hier erheblich dazu bei. Die Story spiegelt sogar die Fortschrittsschleife des Spiels wieder: wenn man einem Monster begegnet das zu stark ist (in diesem Fall Diablos), muss man zuerst ein schwächeres Monster jagen und Ausrüstung aus seinen Teilen herstellen. Alle irdischen Waffen von Lt. Artemis sind gegen Diablos leider völlig nutzlos – nur eine Waffe aus einem Monster kann ein Monster töten. Aber sie lernt auch recht schnell, wie ein echter Jäger zu kämpfen.

Kommen wir nun zu den Actionszenen, die offensichtlich klar die Speerspitze des Filmes darstellen. Es macht einfach Spaß zuzusehen, wie zahlreiche gefährliche und extrem große Monster bekämpft und erlegt werden. Hier passt die Action einfach. Auch die vielen CGI Effekte passen gut ins Gesamtbild, selbst wenn sie sich hier und da mal auch als solche herausstellen. Und auch wenn man Milla Jovovich anfangs nicht so ganz die toughe Soldatin abkauft, macht sie das spätestens ab der Hälfte des Films mit ihrem neu erworbenen Know-How und den toll inszenierten Kämpfen wieder wett.

Leider prasseln gerade im Finale des Films innerhalb kürzester Zeit eine Reihe Infos und Antworten auf Fragen auf den Zuschauer, die eigentlich niemand gestellt hat. Es wirkt auch so, als wollte man sich noch schnell auf Biegen und Brechen die Möglichkeit einer Fortsetzung offen lassen. Neben der flachen Story, ist dies einer der größten Kritikpunkte des Films. Schade auch, dass man den guten alten Ron Pearlman („Hellboy“), mit seiner viel zu kurzen Screentime, regelrecht verheizt, da hilft ihm auch keine Jon Bon Jovi-Gedächtnis-Friese.

Klar, einen ®Oscar wird Paul W.S. Anderson auch hierfür nicht erhalten und beim Versuch die Story gegen Ende hin zu entwirren, kann man schon mal versehentlich sein Gehirn kurzschließen. Auch das es in der ersten Stunde so wenig Story gibt, nur um dann in den letzten 15 Minuten etwas hinein zu quetschen, hinterlässt einen faden Nachgeschmack. Allerdings inszenierte Anderson dennoch einen kurzweiligen Fantasy-Actionfilm, bei dem nicht nur Monster Hunter Fans für 103 Minuten auf ihre Kosten kommen werden. Auch Franchise-Neulinge und Actionfans, dürfen gern mal einen Blick riskieren… wenn sie ihre Erwartungen bezüglich Story gehörig herunterschrauben können.

Monster Hunter (2020) – 4K UHD + 2D/3D Blu-ray Review Film 2020 Szenenbild

BILD Blu-ray:

Bereits das Full-HD Bild, welches im Ansichtsverhältnis 2,39:1 daherkommt, überzeugt auf ganzer Linie. Dank einer gesunden Bitrate und den guten Effektarbeiten, liefert auch die Blu-ray Disc einen brillant knackigen Look. Schärfe und Detailtreue sind oft außergewöhnlich, sei es an sandigen Orten, bei verschwitzten Nahaufnahmen oder den militärischen Uniformen mitsamt der dazugehörigen Ausrüstung. Lediglich in den dunklen Szenen kann das Bild schon mal etwas unruhiger wirken, aber das ist schon jammern auf sehr hohem Niveau.

Anmerkung: das 3D Bild, das ebenfalls auf der 2D Blu-ray Disc enthalten ist, konnte aufgrund fehlenden Equipments leider nicht getestet werden.

BILD 4K UHD:

Das 2160p-Video wurde digital mit modernen ARRI Alexa Kameras gedreht und das Digital Intermediate in 4K gemastert. Wir haben es hier also mit einem nativen 4K Bild zu tun, was man auch sofort erkennen kann. Constantin Film hat der UHD einen erweiterten Farbraum im Rahmen von Rec.2020 sowie auch eine höhere Bilddynamik in Form von HDR10 spendiert. Gerade die UHD-Präsentation mit seiner durchschnittlichen Bitrate von 70Mb/S bis 90 Mb/S hebt sich dank HDR10 noch mal vom ohnehin schon sehr guten Full-HD Bild ab: Die verbrannte Wüste erscheint hell und feindselig, ohne dabei Details in spiegelnden Oberflächen zu verlieren. Das Gleiche gilt am anderen Ende des Kontrastspektrums, wo die dunklen Schatten der Spinnenhöhlen ungeahnte Schrecken verbergen, ohne an Details oder Definition zu verlieren. Hier kann die Blu-ray nicht mehr mithalten. Der breitere Farbraum zeigt feiner abgestufte Farben sowohl in Kleidung als auch im Monsterdesign. Blitze und Drachenfeuer im Finale knallen auch richtig.

Zur Höchstwertung langt es leider nicht ganz, da viele (dennoch gut gemachte) CGI Effekte „nur“ in 2K gerendert wurden, dadurch etwas weicher erscheinen und so ein bisschen aus der Reihe tanzen. Dennoch gehört die UHD von „Monster Hunter“ klar zu den besseren Scheiben am Markt.

TON:

  • UHD und Blu-ray 2D/ 3D:
  • Deutsch DTS-HD HR 5.1
  • Deutsch (Hörfilmfassung) DD 2.0
  • Englisch DTS-HD HR 5.1

Jammerschade, dass es der im Kino noch verwendete Dolby Atmos-Track nicht auf eine der Scheiben geschafft hat, aber auch die DTS-HD HR 5.1 Fassung mit seinen durchschnittlich 2.0 MB/S lässt die Wände im Heimkino wackeln. Was bereits in den ersten 10 Minuten an Bombast-Sound abgespielt wird, kann eigentlich nur noch „Godzilla vs. Kong“ toppen.

Man fühlt sich in den Kämpfen und Schießereien ständig mittendrin, überall hagelt es Patronen umher und man bewegt nicht nur einmal „versehentlich“ seinen Kopf zur Seite. Die Dialoge sind jederzeit sauber und klar verständlich. Bereits zu Beginn, als das Alpha-Team angegriffen wird, wenn der Wüstensturm hereinbricht, bei den Kämpfen in den Stollen gegen die Insektenartigen Monster, aber auch später, während der Diablo mit dem Raketenwerfer bearbeitet wird und natürlich im fast epischen Finale, sind akkurate, druckvolle und direktionale Effekte aus jedem platziertem Lautsprecher im Raum zu orten, womit sich ein angenehmer Klangteppich ausbreitet. Der Subwoofer kommt in besagten Szenen ebenfalls nicht zu kurz, da auch er so einiges zu tun bekommt und die ein oder andere tolle Druckwelle simuliert. Der bedrohliche Industrial-Score von Paul Haslinger („Fear the Walking Dead“, „Resident Evil: The Final Chapter“) macht zwar musikalisch alles richtig, könnte aber, zumindest für meinen Geschmack, etwas häufiger mitmischen.

Insgesamt gesehen macht „Monster Hunter“ in punkto Sound eine hervorragende Figur. Für eine Höchstwertung reicht es aber leider nicht ganz, da hier noch minimal Luft nach oben herrscht. Nochmal, es ist einfach schade, dass gerade hier auf einen 3D-Ton in Form von Dolby Atmos oder DTS:X verzichtet wurde…

EXTRAS:

Sämtliches Bonusmaterial befindet sich ausschließlich auf der Blu-ray Scheibe.

  • The Monster Hunters (ca. 8 Min.)
  • For The Players: Game to Screen (ca. 7 Min.)
  • Monstrous Arsenal (ca. 5 Min.)
  • Deleted Scenes (ca. 3 Min.)
  • Interviews (ca. 26 Min.)

Das knappe Haupt-Bonusmaterial bietet deutsche Untertitel und beschäftigt sich mit ein paar informativen „Hinter-den-Kulissen“ Extras und wie Paul W.S. Anderson als bekennender Monster Hunter Fan vom Videospiel zur Idee zum Film kam. Auch an die Waffengestaltung wurde gedacht.

  • In der Trailershow stehen folgende Titel zur Auswahl:
    Resident Evil: The Final Chapter
    Horizon Line
    Pompeii
    Pandorum
    Shadow
    Waiting fort he Barbarians
    Shootout – Keine Gnade
    The Bouncer
    Act of Violence

Dazu gesellen sich noch Trailer A und C, sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch und eine DVD/BR-Empfehlung („Wrong Turn: The Foundation“) aus dem Hause Constantin Film. An ein Wendecover ohne FSK 16 Flatschen und an eine Hörfilmfassung in Dolby Digital 2.0 wurde lobenswerterweise ebenfalls gedacht.

Monster Hunter (2020) – 4K UHD + 2D/3D Blu-ray Review Film 2020 Szenenbild

FAZIT:

Heimkinofans bekommen neues Futter! Audiovisuell gehören sowohl die Blu-ray, als auch die 4K UHD zu den besseren Scheiben am Markt. Das Bild ist detailreich, knackig und auch der Sound haut richtig rein. Hier fehlen lediglich Nuancen zur Höchstwertung. Mit der Videospielverfilmung von „Monster Hunter“ wird Regisseur Paul W.S. Anderson auch dieses Mal keinen ®Oscar abstauben. Wer aber mit seichten Charakteren und noch seichterer Story leben kann, bekommt dennoch einen opulenten, fast schon selbstironischen und kurzweiligen Fantasy-Action Streifen serviert, bei dem klasse designte Monster ordentlich auf die Zwölf bekommen.

Testgeräte:

TV: LG OLED 55C8PLA
Player: Sony UBP X-700
AV-Receiver: Denon AVR X-1500 H
Center-Lautsprecher: Teufel Ultima UL 40 C Mk3
Front- und Surround-Lautsprecher: Teufel Motiv 6
Atmos-Lautsprecher: Teufel Reflekt (Front Height)

Hier erhältlich:

  • Monster Hunter (Blu-ray)
  • Monster Hunter Steelbook (Blu-ray)
  • Monster Hunter (4K UHD)
  • Monster Hunter (DVD)

(Alexander Gabler)
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Bewertungen: 4.9 / 5. 620

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