Resident Evil – Welcome to Raccoon City – 4K UHD Review | Constantin Film

Resident Evil – Welcome to Raccoon City Film 2021 Kino 4k UHD Review Artikelbild

Ende März kam „Resident Evil – Welcome to Raccoon City“ in den Handel und wir haben das Review dazu:

„Jede Geschichte hat ihren (Neu)Anfang…“

Am 25. November 2021 kam „Resident Evil – Welcome to Raccoon City“ in die deutschen Kinos und unlängst ist der Film auch im Heimkino angekommen. Währende Paul W.S. Andersons „Resident Evil“ Reihe eher eigenständige Filme sind, die zwar eine Vielzahl an Parallelen zu den Videospielen aufweisen und sich auch verschiedener Konzepte aus den Games bedienen, haben sie mit den ersten beiden Spielen nicht wirklich viel gemeinsam. Dies soll sich jetzt allerdings ändern, denn mit „Resident Evil – Welcome to Raccoon City“ soll der Beginn eines neuen Universums des Franchises eingeläutet werden.

Constantin Film veröffentlichte den neuen Ableger der Serie nun Digital, auf DVD, auf Blu-ray Disc (wahlweise im Keep Case oder als Steelbook) und ultrahochaufgelöst als 4K UHD. Die Redaktion von filme.de konnte sich den Film bereits in der 4K UHD Version ansehen und verrät, on das Reboot gelungen ist oder doch nur Hardcore-Resi Fans anspricht…

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STORY:

Einst war Raccoon City eine florierende Stadt im Mittleren Westen der USA und Heimat des Pharma-Riesen Umbrella Corporation. Doch das ist lange her, denn im Jahr 1998 ist nur noch eine sterbende Stadt übrig. Durch die Pleite des Unternehmens, haben viele ihre Arbeit verloren, sodass nur noch Ödland übrig geblieben ist. Doch unter der Oberfläche braut sich etwas Böses zusammen, was die Stadt für immer verändern wird, wenn es zutage kommt. Um die Wahrheit hinter der Umbrella Corporation und damit den Ursprung des Bösen herauszufinden, muss eine kleine Gruppe Überlebender sich zusammenschließen, sofern sie denn die Nacht überleben…

EINDRUCK:

„Endlich ein Reboot einer meiner Lieblingsgames, bei dem nicht die Hauptdarstellerin und Ehefrau des Regisseurs übertrieben cool in Szene gesetzt werden muss!“ Das waren meine ersten Gedanken bei der Sichtung des erstens Trailers im letzten Jahr. Und tatsächlich, der neue / alte Resi Film orientiert sich wesentlich näher an der Handlung der Games (Teil 1-2) als es Andersons Filme je taten. Hier gibt es, wie in den Spielen auch, keine geklonte Alice mit Superkräften, dafür aber immerhin für ganz kurze Zeit das kultige U.S.S.-Mitglied „Hunk“ mit seiner berühmten Gasmaske. Auch sehen wir nun, wie Leon S. Kennedy seinen ersten Arbeitstag, oder besser gesagt Nacht, beim Raccoon City Police Department antritt, während das Alpha Team das Bravo Team im Spencer Anwesen sucht.

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Hier bekommt das Fanherz so viel zu entdecken, denn die Geschichte der Reboots spielt im Jahr 1998 und erforscht die Geheimnisse der mysteriösen Spencer Mansion und der unglückseligen restlichen Bewohner von Raccoon City. Dazu eine 1:1 Umsetzung vieler Locations, beliebte Szenen der Videospiele, bekannte und weniger bekannte Charaktere und eine vorhersehbare Handlung, die die Teile 1-2 zusammenhält. Ich habe nicht viel erwartet aber wurde doch positiv überrascht. Klar, ein spannender Film ist der neue „Resident Evil – Welcome to Raccoon City“ immer noch nicht, aber immerhin besser als alle Teile die nach der ersten Umsetzung von Paul W.S. Anderson kamen.

Der Cast besteht aus frischen Gesichtern und wurde meist passend gewählt. Ungewohnt amüsant geriet die Rolle von Donald Logue („Blade“, „Gotham“) als cholerischen und leicht trotteligen Chief Irons, der lieber das Polizeirevier verlässt als zu kämpfen. Ebenfalls witzig (richtig gehört „witzig“!) die Szene, in der ein brennender Untoter zu Jennifer Paiges 90er Jahre Song „Crush“ ins Polizeirevier marschiert. Diese und viele andere Referenzen an die 90er Jahre sind es, die dem Film wesentlich mehr Charme verleihen.

Zurück zum Cast, der unsere beliebten Videospielhelden wie den Redfield-Geschwistern, Jill Valentine, Albert Wesker, William Birkin und viele mehr solide darstellt. Hier wurde keine wichtige Figur ausgelassen und man merkt einfach, dass sich Regisseur und Autor Johannes Roberts („47 Meters down“) mit dem Franchise bestens auskennt. Aber warum Leon S. Kennedy, gespielt von Avan Jogia („Zombieland 2: doppelt hält besser“), der in den Videospielen eher zu den toughen und smarten Jungs gehört, nun so dermaßen verplant ist, lateinamerikanische Wurzeln verpasst bekam und dazu eine aufgesetzte „I don´t care“ Attitude haben muss, erschließ sich mir nicht ganz.

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Hervorragend gelungen ist die eingefangene Atmosphäre. Aufgrund der vielen 1:1 übernommenen Szenerien der Spiele schlägt natürlich das Herz eines jeden Fans besonders hoch. Düstere und verwinkelte Korridore, schlecht beleuchtete Gänge und Zimmer, eklige Kreaturen wie den „Licker“ und dazu noch ein extrem dynamischer Sound tragen viel dazu bei, dass man sich als Fan sofort abgeholt fühlt. Die Over-the-top-Action der Anderson-Filme wich einem geerdeten Stil und bringt so wieder mehr Grusel-und Horror-Flair ans Tageslicht.

Auch in Punkto Gewalt steht der Film den Spielen in nichts nach: Kopfschüsse, blutige Einschüsse, brutale Bisse, gebrochene Knochen und auch die Verwandlung in ein ekliges, finales (Enboss) Monster inklusive dazugehörigem und durchschlagenden Raketenwerfer stehen an der Tagesordnung. Allzu brutal geht es aber nie zu, der FSK 16 Flatschen geht vollkommen in Ordnung. Vor allem weil hier meistens die dem geringen Budget geschuldeten kläglichen CGI-Effekte hervorstechen.

Bei aller Fanliebe hat der Film natürlich auch seine Schwächen. Trotz kompakter 108 Minuten Laufzeit kommt der Film erst spät in die Gänge, zeigt er doch zu Beginn unter anderem die Vorgeschichte von Chris und Claire Redfield im Waisenhaus. Wer nun allerdings denkt, man bekomme dafür so etwas Charaktertiefe serviert, liegt leider falsch. Der Cast, allen voran die Macho-Truppe im Polizeirevier, hat nur dämliche Einzeiler auf Lager und auch sonst kann man mit der chaotischen Truppe des Alphateams und deren unlogischen Entscheidungen nicht immer konformgehen, geschweige einen davon sympathisch finden. Hier liegt meines Erachtens auch das größte Manko des Films begraben: man begleitet die Darsteller zwar durch atmosphärische Szenen, richtig mitfiebern kann man mit ihnen aber fast nie. Immerhin hat das Finale wenig Leerlauf und unterhält den Zuschauer sehr bleihaltig und ganz ordentlich.

„Resident Evil – Welcome to Raccoon City“ erfindet das Rad nicht neu, bietet auch selten Spannung und eine dünne Story, kann aber aufgrund der getreuen sowie atmosphärischen Schauplätze und dem geerdeten Grundton wieder Punkte gut machen. Fans der älteren Videospiele können sogar noch einen Punkt dazu addieren.

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BILD:

Das Bild, des digital aufgezeichneten Filmes, wird uns im Ansichtsverhältnis 2,40:1 präsentiert. Auch wenn hier nicht alles glänzt was Gold ist, verfügt bereits die 1080p Variante über ein detailliertes Bild mit ordentlichen Schärfewerten in gut beleuchteten Szenen aber einem verbesserungswürdigen Schwarzwert. Bereits die Blu-ray Scheibe bietet ein zuweilen zu dunkles Bild, aufgrund des mageren Schwarzwertes bekommt man immerhin noch etwas Durchzeichnung in den dunklen und schattigen Szenen, die dann wiederum etwas mehr künstliches Filmkorn sowie Wuseln zu Tage fördern und weniger Details offenbaren. Schön ist die Blu-ray aus dem Jahre 2022 wahrlich nicht anzuschauen.

BILD 4K UHD:

Das 4K UHD Bild kommt ebenfalls im Ansichtsverhältnis 2,40:1 daher, entstammt einem 4K DI und bietet HDR10 als Kontrastdynamik im Rahmen eines Rec.2020 erweiterten Farbraums. Das Bild, aufgenommen mit ARRI Alexa LF, ARRI Alexa Mini, ARRI Alexa Mini Lf und einer ARRI Alexa Sxt Kamera, ist ein zweischneidiges Schwert: zum einen bietet es in hellen Bereichen unzählige Details, wirkt ordentlich sowie bildstabil und beinhaltet dank HDR10 einige sehr coole Spitzlichter wie Scheinwerfer die sich u.a. in Regenpfützen oder Fensterscheiben spiegeln, grelle Taschenlampen oder bunte Reklameleuchten. Insgesamt wirkt das Bild zwar etwas schmuddelig aber sehr plastisch. Die Farben kommen unerwartet warm daher.

“Leider“ spielt der Film größtenteils im Dunkeln. Leider deshalb, da der Schwarzwert bzw. dessen Durchzeichnung (zumindest beim verwendeten LG OLED TV) im Gegensatz zur Blu-ray und auf Kosten eines besseren Schwarzwertes nicht wirklich gut sind. Nach über 20 Minuten Dunkelheit macht es leider wenig Spaß, immer nur dunkle Umrisse oder halb ausleuchtete Gesichter der Protagonisten bestaunen zu müssen, anstatt sie besser in Szene zu setzen- vielleicht ist das aber auch von den Machern so gewollt. Also unbedingt im abgedunkelten Wohnzimmer ohne Restlicht ansehen! Von „Perfekt“ ist auch die 4K UHD meilenweit entfernt, tilgt aber immerhin die meisten Fehler der schwächeren Blu-ray und ist derer somit vorzuziehen.

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TON:

  • Deutsch DTS-HD HR 5.1
  • Deutsch DD 2.0
  • Deutsch (Hörfilmfassung) DD 2.0
  • Englisch DTS-HD HR 5.1

Auch der DTS HD-MA HR Ton hat einen kleinen aber feinen Makel: Horrorfilm typisch sind die Dialoge sehr leise abgestimmt – zumindest in der dt. Fassung. Während man den Dialogen vor allem in den Actionszenen nur schwer folgen kann, bieten die übrigen Lautsprecher im Gegenzug so viele direktionale Effekte, dynamische Einsätze und eine präzise Ortung von Geräuschen, die ich so schon lange nicht mehr gehört habe. Hier merkt man von Anfang an, dass 2,0 Mbit/S eben viele Sounds herauskitzeln und an die Lautsprecher leiten kann. Wenn zu Beginn der starke Regen über Raccoon City hereinbricht, fühlt man sich mitten drin. Aber auch die vielen direktionalen Schüsse, die von allen Seiten durchs Wohnzimmer zischen machen extrem Laune. Obendrein sorgt auch der kraftvolle Einsatz des Subwoofers ab und an für ein breites Grinsen bei Heimkinobesitzern mit potenten Anlagen. Wären die Dialoge besser zu verstehen, hätte man sogar die volle Punktezahl vergeben können.

EXTRAS:

  • Replicating the DNA (ca. 11 Min.)
  • Cops, Corpses and Chaos (ca. 8 Min.)
  • Zombies, Lickers and the Horrors of Resident Evil (ca. 5 Min.)
  • Trailer 1 (deutsch, englisch)
  • Trailer 2 (deutsch, englisch)
  • DVD/BD-Empfehlung („Wrong Turn – The Foundation“)
  • Trailershow:
    „Tides“
    „The Silence“
    „Resident Evil“
    „Resident Evil: Apocalypse“
    „Resident Evil: Extinction“
    „Resident Evil: Afterlife“
    „Resident Evil: Retribution“
    „Resident Evil: The Final Chapter“

Das knapp halbstündige Bonusmaterial, welches sich ausschließlich auf der Blu-ray befindet, besteht aus drei interessanten Featurettes über die Entstehung des Films, der Charaktere und die Effekte der Monster/Zombies. Ebenfalls an Bord befinden sich noch Trailer zum Film selbst sowie weitere Trailer aus dem Hause Constantin Film. An ein Wendecover ohne FSK 16 Flatschen wurde ebenfalls gedacht.

Resident Evil – Welcome to Raccoon City Film 2021 Kino Trailer Blu-ray DVD Artikelbild

FAZIT:

„Resident Evil – Welcome to Raccoon City“ bleibt den Spielen sehr treu, leider fehlt ihm der nötige Feinschliff. Wenn man seine Erwartungen etwas herunterschraubt, kommen Fans der früheren Videospielreihe aber durchaus auf ihre Kosten.

Testgeräte:

TV: LG OLED 55C8PLA
Player: Sony UBP X-700
AV-Receiver: Denon AVR X-1500 H
Center-Lautsprecher: Teufel Ultima UL 40 C Mk3
Front- und Surround-Lautsprecher: Teufel Motiv 6
Atmos-Lautsprecher: Teufel Reflekt (Front Height)

 

Hier erhältlich:

  • Resident Evil: Welcome to Raccoon City (Blu-ray) Limitiertes Steelbook
  • Resident Evil: Welcome to Raccoon City (Blu-ray)
  • Resident Evil: Welcome to Raccoon City (4K UHD)
  • Resident Evil: Welcome to Raccoon City (DVD)

(Alexander Gabler)
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