SOULFOOD – Familie geht durch den Magen – – Review | Pandastorm Pictures | 15.09.2020

SOULFOOD - Familie geht durch den Magen 2020 Film Kaufen Shop News Kritik Trailer Review

Am 28. September 2020 kam mit „SOULFOOD – Familie geht durch den Magen“ ein Film des brasilianischen Filmmachers Fernando Grostein Andrade auf DVD in den Handel und hier gibt es das Review:

SOULFOOD - Familie geht durch den Magen 2020 Film Kaufen Shop News Kritik Trailer Review

Mit „SOULFOOD“ inszenierte der brasilianische Filmemacher Fernando Grostein Andrade seinen ersten englischsprachigen Spielfilm. In diesem erzählt er die Geschichte des 12-jährigen Abraham oder auch Abe genannt. Dessen muslimisch-jüdische Wurzeln sorgen für eine Menge Konfliktpotential innerhalb seiner Familie. Seine Passion ist das Kochen, besonders die Fusion-Küche hat es ihm angetan. Bei dieser Art der Zubereitung verbindet man Zutaten, die im ersten Augenblick nicht zusammenpassen mögen, aber nach ihrer Verbindung zu einem unerwarteten Geschmackserlebnis führen. Auf diese Art versucht Abe, seine verstrittene Familie ebenfalls zu vereinen. Wie mir Andrades Film „geschmeckt“ hat, erfahrt ihr wie immer wenn ihr meinen Zeilen folgt.

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Story:

Der zwölfjährige Abe lebt mitten in Brooklyn und hat es nicht leicht mit seiner Familie. Mütterlicherseits ist er jüdisch und von Vaters Seite aus Moslem. So kommen seine Großeltern aus Israel und Palästina und das Konfliktpotential dieser beiden Länder haben sie gleich mitgebracht. Während sich sein israelischer Großvater schon auf des Enkels „Bar Mizwa“ freut, sind Abes muslimischen Großeltern von diesem Gedanken geradezu entsetzt. Dies löst am Familientisch immer wieder Diskussionen aus und während Abe versucht, es jedem recht zu machen, verhärten sich die Fronten. Abes Vater ist ihm auch nicht gerade eine große Hilfe, da dieser eine dritte Partei darstellt und zwar den Atheisten. Dieser hatte die ewige Glaubensfrage satt. Abes Ausgleich dafür ist das Kochen, hier kann er sich in Ruhe ausleben. Dabei lernt er eines Abends die Fusion-Küche kennen. Eine Art des Kochens, in der man die unterschiedlichsten Zutaten zu einer köstlichen Speise vereint. Unterstützung erhält er von dem Koch Chico, der ihn unter seine Fittiche nimmt und damit beginnt, ihm das Kochen beizubringen. Während sich seine Familienmitglieder mehr und mehr verstreiten und seine Eltern beginnen, über eine Pause nachzudenken, keimt in Abe eine Idee auf. Wenn man es schafft, unterschiedlichste Zutaten zu einem Gericht zu vereinen, muss dies doch mit Menschen auch möglich sein. Kochen verbindet, gemeinsames Essen verbindet, also wieso nicht auch religiöse Ansichten zusammenbringen. So stellt sich die letztendlich die Frage, ob Abe mit dieser Idee tatsächlich Brücken bauen kann.

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Meinung:

In seinem ersten amerikanischen Spielfilm gelang es Regisseur Fernando Grostein Andrade eine warmherzige Dramödie zu erschaffen. Dabei griff er bei seiner Figurenauswahl auf zwei konfliktbeladene Parteien zurück. So bekommt der Zuschauer nicht nur die religiöse Breitseite der Unterschiede von Juden und Muslime ab, sondern gleich die volle Ladung, bestehend aus einer Mischehe zwischen einem Palästinenser und einer Israeli. So steht der junge Abe zwischen den „Fronten“. Um die Problematik und damit die Dramaturgie weiter zu erhöhen, entschied der Regisseur, dass der Vater als Krönung ein Atheist sein soll. Somit wird Abe mit drei Glaubensrichtungen / Denkweisen konfrontiert, was es für den Jungen umso schwerer macht, da er doch allen gerecht zu werden will.

Als Lösung bedient sich Regisseur Andrade der Kochleidenschaft des jungen Abe. Im Verlauf des Films erfährt dieser mehr über den Koch-Stil der sogenannten Fusionsküche. Hier vereint man Zutaten, die auf den ersten Blick nicht zueinander passen, aber mit dem richtigen Kniff zu etwas Köstlichen werden. So soll die Fusionsküche das Mittel der Wahl sein, die Familien wieder zu vereinen. Aus dem Konfliktpotential dieser unterschiedlichen Parteien schöpft der Regisseur dann auch seinen dramaturgischen Bogen. Da auf beiden Seiten erstmal die Sturheit obsiegt und Abe verzweifelt wegläuft, lässt erst der Verlust des Sohnes / Enkels, die Streithähne über ihre Fehler nachdenken. Als Ruhepol installiert Adrades den brasilanischen Koch Chico, der für Abe zum Mentor wird und ihm als einziger die Möglichkeit gibt, sich trotz Vorgaben frei zu entwickeln.

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Fazit:

Schmecken wir das Gericht ab und kommen zum Fazit: Mit „SOULFOOD – Familie geht durch den Magen“ schuf Regisseur Fernando Grostein Andrade einen leichten Feelgood Movie mit einer Prise Drama. Der Konflikt der Familie begleitet Abe in gleichem Maße durch den Film wie seine Kochleidenschaft. Mit dieser versucht er letztendlich die Bruchstellen zu flicken und seine Familie wieder zu vereinen. Dabei treibt es Andrade niemals auf Spitze und lässt seinen Hauptdarsteller Noah Schnapp, bekannt aus „Stranger Things“, nur ein, zweimal mit der Situation hadern. Neben Noah Schnapp sind sein Mentor Chico, gespielt von Seu Jorge („Die Tiefseetaucher“) und sein israelischer Großvater Benjamin, gespielt von Mark Margolis („Better Call Saul“, „Breaking Bad“), die stärksten Charaktere des Films. Die Kochleidenschaft des jungen Abe dominiert im Vergleich zu den Problemen und Streitigkeiten den Plot. Dadurch fällt der emotionale Anteil nie zu traurig oder verzweifelt aus. So können die positiven Aspekte im Film überwiegen und man beendet diesen mit einem guten Gefühl im Bauch. Ähnlich wie der Film „Madame Mallory und der Duft von Curry“. Auch wenn „SOULFOOD“ an diesen nicht heranreicht, ist er dennoch allemal eine Sichtungsempfehlung wert. Um in der Sprache des Filmes zu bleiben, ist er zwar kein deftiger Hauptgang wie Madame Mallory, aber ein sehr feines und leicht verdauliches Dessert, welches man sich immer wieder mal einverleiben kann.

Bild:

Das Bild der DVD ist ausgewogen und bewegt sich im oberen Qualitätsbereich, was eine DVD zu leisten vermag. Die Farben wirken klar und frisch, die Kontraste ausgewogen. Der Schwarzwert arbeitet ordentlich und lässt keine Details im Dunkeln absaufen. Die Bildschärfe ist auf gehobenen DVD-Niveau und bietet ebenfalls keinen Grund zur Klage. Für eine Referenz kann sich die DVD zwar dennoch nicht qualifizieren, aber was Bild betrifft spielt diese in der oberen Liga mit.

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Ton:

Der Ton ist unauffällig und genrebedingt auf Dialoge ausgelegt. Für Deutsch und Englisch liegt die Tonspur jeweils in Dolby Digital 5.1 vor. Surroundeffekte waren jetzt keine auszumachen, dennoch waren die Koch, Brat- und Grillgeräusche stets im Vordergrund, diese überlagerten aber nie die Dialoge. Somit kommen wir zu der Stärke der Abmischung, der deutsche wie der englische Dialogton ist immer klar und verständlich und wird so gut wie nie von anderen Geräuschen überlagert. Dennoch hätte man gerade die Küchengeräuschen etwas mehr räumliche Tiefe verpassen dürfen. So wäre der Küchenbetrieb etwas besser zur Geltung gekommen.

Extras:

  • Trailershow

*Technische Bewertungen beziehen sich wie immer auf das Alter und das vorhandene Ausgangsmaterial!

Wie immer möchte ich mich für eure Aufmerksamkeit bedanken und hoffe wir lesen uns bei meinem nächsten Review wieder.

(Marc Maurer)
©Bilder, Trailer und Medium zur Verfügung gestellt von Pandastorm Pictures – Alle Rechte vorbehalten.

Bewertungen: 4.7 / 5. 491

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