Evolution (2001) – Blu-ray Review | Koch Films | 15.09.2021

Evolution (2001) – Blu-ray Review Steelbook Artikelbild

Am 9. September 2021 kam „Evolution“ aus dem Jahre 2001 auf Blu-ray im Steelbook in den Handel und wir haben das Review dazu:

Wenn Comedy-Fans den Namen Ivan Reitman hören, lassen sie normalerweise alles stehen und liegen, weil sie wissen, dass etwas richtig Unterhaltsames auf sie zukommt. Zurecht, denn er war es, der kurzweilige Spaßgranaten wie „Ich glaub´ mich knutscht ein Elch“, „Twins – Zwillinge“, „Kindergarten Cop“ und selbstverständlich seinen großen Hit „Ghostbusters“ inszenierte. Im Jahr 2001 erschien sein Sci-Fi-Comedy-Mix „Evolution“ in den Kinos und war leider nicht der erhoffte große Wurf, was sich auch am Verkauf der Kinotickets bemerkbar machte. In die Herzen der Fans spielte er sich erst bei seiner Heimkinoauswertung.

Lange Zeit war der Film hierzulande lediglich als DVD erhältlich. Nun hat dies Unding auch endlich ein Label (Koch Media Home Entertainment) erkannt und bringt den Spielfilm pünktlich zum 20jährigen Jubiläum das allererste Mal hochauflösend als Blu-ray heraus… und das auch noch gleich im schicken sowie limitierten Steelbook.

Ob der lockere Streifen immer noch so gut unterhält und vor allem, wie gut die Blu-ray Disc abschneidet, konnte das filme.de Team bereits genauestens testen.

Evolution (2001) – Blu-ray Review Steelbook Szenenbild

STORY:

An der Einschlagstelle eines Meteoriten in der Wüste von Arizona entdecken die College-Professoren Ira Kane und Henry Block Spuren außerirdischen Lebens. Die anfängliche Begeisterung über den bahnbrechenden Fund weicht schnell der Panik, denn die Mikroorganismen durchlaufen den sonst Millionen von Jahren dauernden Prozess der Evolution in rasender Geschwindigkeit – und entwickeln dabei großen Appetit auf Amerikaner…

EINDRUCK:

In den 1990ern war sehr lange Zeit von einem dritten Eintrag im lukrativen „Ghostbusters“-Franchise die Rede. Leider hat das Fehlen eines guten Drehbuchs und das Engagement der ursprünglichen Hauptdarsteller (Bill Murray, Dan Aykroyd, Ernie Hudson und Sigourney Weaver) „Ghostbusters 3“ in das Reich der Gerüchte verbannt und der mit Spannung erwartete Film wurde nie realisiert. Als jedoch bekannt wurde, dass „Ghostbusters“-Regisseur Ivan Reitman „Evolution“, seinen ersten Genrefilm seit über einem Jahrzehnt, inszenieren würde, gab es unter den Fans einen kleinen Hoffnungsschimmer, dass er die magische Mischung aus Science-Fiction und Komödie von „Ghostbusters“ erneut in einen Spielfilm packen könnte. Obwohl „Evolution“ zwar seine eigenen, starken Momente hat, kann er leider nicht die viel zu großen Fußstapfen des Vorbildes ausfüllen.

Im Wesentlichen eine Kreuzung aus „Ghostbusters“ und „Men in Black“, hat „Evolution“ eine interessante und irrwitzige Story zu bieten, da ein bunt zusammengewürfelter Haufen an Personen versucht, eine Alien-Evolution zu stoppen. Viel mehr Handlung gibt es eigentlich nicht und so ist es auch nicht verwunderlich, dass der Großteil des Charmes von „Evolution“ von seinen Darstellern ausgeht. Allen voran David Duchovny, der nach seiner trockenen Rolle als Fox Mulder („Akte X“) und noch Jahre vor seinem gelassenen Hank Moody („Californication“) hier endlich mal auf den Putz hauen durfte und nicht nur einmal eine lockere Anspielung auf „Akte X“ vom Stapel lässt.

An seine Seite stellte man dann noch Orlando Jones, der, wie einige andere „Evolution“-Darsteller auch, vielen aus der US Comedy-Show „MAD TV“ bekannt sein dürfte. Und weil Sean William Scott zwei Jahre zuvor als Stiffler in „American Pie“ positiv und witzig herausstach, wurde er ebenfalls als angehender Feuerwehrmann Wayne ins Boot geholt. Aber auch an weibliche Unterstützung wurde gedacht und so darf niemand geringeres als Julianne Moore („The Big Lebowski“, „The Woman in the Window“) den weiblichen Part übernehmen. Leider spielt sie weit unter Wert, da sie lediglich die tollpatschige und fast hilflose Assistentin mimen darf.

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Auch ein gelungener Cameo-Auftritt passt vorzüglich zum Rest des Trupps, dessen Schauspiel harmonisch verläuft. Alle Beteiligten werfen sich die Gags nur so zu, sodass Fans von Komödien das Herz aufgehen wird.

Wo viel Licht ist, liegt bekanntlich auch viel Schatten. So auch hier, denn natürlich ist nicht jeder Spruch im Jahre 2021 noch lustig und auch die ein oder andere romantische Szene mit Duchovny und Moore wirkt arg hölzern und aufgesetzt. Dennoch überwiegen hier insgesamt gesehen die positiven und ulkigen Szenen, denn zusätzlich zu Harrys „internen“ Problemen mit einem lästigen Alien-Käfer, der eigentlich die Verwendung von Gleitmittel erfordert, gibt es noch unzählige weitere großartige Gags.

Ein Kritikpunkt, der bereits bei Erscheinen im Jahr 2001 schon für Proteste sorgte, waren die viel zu soften, fast schon einfach gehaltenen CGI-Effekte, die heutzutage in jedem Videospiel besser daherkommen. Sie sind zwar nicht so schlecht, dass man als Zuschauer aus der Story gerissen wird, aber auch nicht sonderlich gut, so wie es der Film definitiv verdient hätte.

So hinterlassen die oft minderwertigen Spezial-Effekte dann doch einen bitteren Nachgeschmack, aber hey, wen haben die schlechten Effekte in „Ghostbusters“ schon jemals wirklich gestört? Auch das hirnrissige aber nicht minder spaßige „Shampoo-Finale“, wird nicht jedermanns Sache sein.

Wer über die wenigen Kritikpunkte hinwegsehen kann, bekommt mit „Evolution“ eine augenzwinkernde, einfache, chaotische sowie sympathische Komödie serviert. Eben einen „echten“ Ivan Reitmann-Film – auch wenn viele Kritiker damals anderer Meinung waren, weil sie ihn fälschlicherweise viel zu sehr mit „Ghostbusters“ verglichen.

Evolution (2001) – Blu-ray Review Steelbook Szenenbild

BILD:

Das Bild im bildschirmfüllenden Ansichtsverhältnis 1,85:1 ist sehr gut ausgefallen. Die Farben kommen gut saturiert, warm und recht natürlich zum Betrachter. 2001, natürlich noch analog und mit Panavision Kameras auf 35mm Film aufgezeichnet, zeigt das Bild dezentes Filmkorn – zu Rauschen fängt es aber bis auf die wenigen schlecht ausgeleuchteten Szenen nie an. Die Schärfe geht für eine 20 Jahre alte Komödie in Ordnung und schlägt die DVD in so gut wie allen Punkten. Erstaunlich, wie viele Details wie Oberflächenstrukturen oder Gesichtsporen sich immer noch ausmachen lassen.

Etwas Luft nach oben herrscht aber dennoch. Da wäre der Schwarzwert, der bei den Tageslichtszenen zwar ordentlich ausfällt und gut durchzeichnet, in dunklen Szenen (die Höhle des Meteoriten-Einschlags) aber schon mal Objekte wie Gesichter verschluckt. Eventuell wurde auch das Bild der Blu-ray etwas dunkler als das der DVD auf die Scheibe gepackt, aber das wäre reine Spekulation. Da der Film zu 90% in hellen Bereichen spielt, kommt dieser Kritikpunkt nicht sonderlich zum Tragen. Insgesamt handelt es sich hier aber um eine ordentliche Full HD-Premiere – die DVD kann getrost ausgetauscht werden.

TON:

  • Deutsch DTS-HD MA 5.1
  • Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel:

  • Deutsch
  • Englisch

Beim Ton war ich nicht nur einmal positiv überrascht, denn für eine Komödie wird hier, bei Bedarf, eine ordentliche Dynamik geboten. Umgebungsgeräusche wie Zuschauer in der Sporthalle, vorbeifliegende Helikopter, heulende Sirenen, wuchtige Explosionen, zirpende Alien-Insekten, Militär-Angriffe, etc. werden genauestens ortbar aus den Lautsprechern wiedergegeben. Auch der Subwoofer darf wie in der Anfangsszene, als der Meteorit auf Waynes blauen 1973er Buick Riviera knallt, hin und wieder richtig zupacken. Selbst die Gewehrschüsse in der Shopping Mall bieten genügend Druck um als Actionfilm-Tonspur durchgehen zu können. Lediglich die Dialoge sind hie und da etwas zu leise auf die Scheibe gepresst worden und klingen nicht immer sauber.

Der Dolby Digital 5.1 Ton der alten UND der neu aufgelegten DVD können mit der nun erhältlichen Blu-ray und ihrem DTS-HD MA 5.1 Ton nicht mitmischen, denn diese klingt nun präziser, druckvoller und auch eine Spur feiner differenziert.

Evolution (2001) – Blu-ray Review Steelbook Szenenbild

EXTRAS:

  • Audiokommentar
  • Making Of
  • Visuelle Effekte
  • Geschnittene Szenen
  • Animierte Storyboards
  • Storyboard-Vergleiche
  • Deutscher Teaser
  • Englischer Teaser
  • Deutscher Trailer
  • Englischer Trailer
  • Bildergalerie

Das knapp 15minütige Making-Of, die visuellen Effekte und die Storybord Extras wurden 1:1 von der bereits erhältlichen DVD übernommen und werden auch „nur“ in SD-Qualität angeboten- immerhin wurde alles mit deutschen Untertiteln versehen. Die geschnittenen Szenen und die Teaser/Trailer hingegen wurden in Full-HD auf die blaue Scheibe aus dem Hause Koch Media Home Entertainment gepackt.

Zur Optik und Haptik des Blu-ray Steelbooks kann an dieser Stelle leider keine Auskunft gegeben werden, da der Redaktion für das Review lediglich eine lose Checkdisc zur Verfügung stand.

FAZIT:

Bild- und Tonqualität der Full HD-Premiere bewegen sich im oberen Mittelfeld und liefern, vor allem beim dynamischen Ton überraschend gute Werte. Die Schärfe ist ordentlich und bietet viele Details – lediglich bei der Durchzeichnung in dunklen Szenen hapert es ab und an.

„Evolution“ ist auch 20 Jahre nach Erscheinen eine echte Ivan Reitmann Komödie: augenzwinkernd, simpel, chaotisch sowie sympathisch – nur Vergleiche mit seinem großen DNA-Bruder „Ghostbusters“ sollte man aber tunlichst vermeiden.

Hier erhältlich:

  • Evolution (2001) im Steelbook

(Alexander Gabler)
© Bilder und Trailer: Koch Films – Alle Rechte vorbehalten!

Bewertungen: 4.7 / 5. 813

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