The Quarry – PS5 Review | Supermassive Games

The Quarry – PS5 Review Spiel 2022 Artikelbild

Am 10. Juni kam „The Quarry für verschiedene Spielekonsolen in den Handel und wir haben das Review für die PS5 dazu:

Vor gut fünf Jahren brachte Supermassive Games ihren Hit Until Dawn heraus, in dem eine Gruppe Jugendlicher in einer abgelegenen Lodge von einem irren Serienkiller gejagt wird. Im Jahr 2022 geht es in „The Quarry“ erneut darum, eine Gruppe Teenager in einem abgelegenen Sommer-Camp durch eine Nacht voller Horror und Gewalt zu bringen und möglichst viele der Gruppe überleben zu lassen.

Der Sommer ist vorbei und die letzten Kinder verlassen das Sommercamp im Steinbruch der Hacketts. Die sieben Begleitpersonen planen bereits ebenfalls ihren Auszug aus dem Camp. Dummerweise springt der Bus für die Rückreise nicht an und warum ist der Chef des Camps Chris Hackett so verdammt nervös und besteht darauf, dass die Gruppe die kommende Nacht auf jedem Fall im Haus verbringen soll? Was ist den beiden Betreuern passiert, die nicht geplant im Camp angekommen sind? Und welche Rolle spielt der unheimliche Sheriff von North-Kill in der Geschichte?

The Quarry – PS5 Review Spiel 2022 Szenenbild

Nachdem Chris Hackett abgedampft ist und die Girls and Boys merken, dass es ihre letzte gemeinsame Nacht für eine sehr lange Zeit sein wird, beschließen sie kurzerhand das Ende des Sommercamps mit einer grandiosen Strandparty und einem Lagerfeuer zu krönen – wie sich später herausstellt, eine schlechte Idee – denn irgendwer oder irgendwas lauert in den dunklen Wäldern in Hackett´s Quarry…

Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht über die Story verraten, kommen wir nun lieber zu unseren Hauptcharakteren:

Unsere Gruppe besteht aus dem grobschlächtigen Macho Jacob (Zach Tinker), der in die sexy Insta-Queen Emma (Halston Sage) verknallt ist, die aber leider mit ihm während des Sommers Schluss gemacht hat. Weiterhin sind da der wortkarge introvertierte Ryan (Justice Smith), und als Gegenpart Dylan der Nerd (Miles Robbins) der nie um einen blöden Spruch verlegen ist. Weiter geht’s mit der coolen und straighten Kaitlyn (Brenda Song) , sowie dem freundlichen Nesthäkchen Amy (Ariel Winter), das wiederum für den smarten Nick (Evan Evagora) schwärmt. Den Chef des Camps verkörpert David Arquette und auch weitere bekannte Hollywood-Schauspieler wie Lance Henriksen (Aliens 2, Aliens 3, Jennifer 8), Ted Raimi (Tanz der Teufel I und II) und Grace Zabriskie (Twin Peaks) haben ihren virtuellen Auftritt.

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„The Quarry“ nimmt sich zu Beginn viel Zeit für die Entwicklung und Beziehungen der einzelnen Charaktere. So lernt man die einzelnen Figuren gut kennen und versteht ihre Beweggründe und Beziehungen zueinander. Der Nachteil ist, dass die Hauptstory spät in Gang kommt und der eigentliche Horror erst relativ spät beginnt.

Der Spielablauf von „The Quarry“ ist wie bei den meisten Spielen von Supermassive Games als interaktiver Film angelegt. Man muss an bestimmten Stellen Entscheidungen treffen, die die weitere Handlung der Geschichte beeinflussen. Es gibt Quick-Time Events, bei denen man durch Bewegen des Analog-Stick im richtigen Moment eine bestimmte Richtung angeben muss, beispielsweise um Ästen auszuweichen oder zu springen. An anderen Stellen muss man durch schnelles Bearbeiten der “X”-Taste auf dem Controller eine Aktion auslösen, oder durch ständiges Drücken der “X”-Taste die Luft anhalten, um einer Gefahrensituation zu entgehen. Innerhalb der 10 Kapitel der Hauptstory kann man diverse Gegenstände finden, die mehr zum Hintergrund der Geschichte verraten. Außerdem sind in jedem Kapitel, Tarotkarten versteckt. Nach dem Abschluss eines Kapitels kann man diese bei einer kruden Zigeunerin (Grace Zabriskie) abgeben und dabei einen Blick in die mögliche Zukunft wagen. Apropos, wer nicht möchte, dass einer der Teens das Zeitliche segnet, kann bis zu drei Leben verballern um das Schicksal der jeweiligen Figur in eine andere Richtung laufen zu lassen.

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Kommen wir nun zu den technischen Aspekten. Die Gesichter der Spielfiguren und die Optik der Spielumgebung geben kaum Anlass zur Kritik. Die meisten Schauspieler wurden, dank Motion Capturing, sehr lebensecht im Spiel umgesetzt. Auch die Animationen beim Sprechen, Laufen oder den Kämpfen wissen zumeist zu gefallen. Aber es gibt trotzdem wieder Ausreißer nach oben oder unten. Bei den weiblichen Darstellerinnen stechen Abigail und Kaitlyn als Positiv-Beispiele hervor. Hier sorgen Mimik, die Bewegung der Augen und des Mundes für ein überzeugendes Gesamtbild.

Die Schauspielerin der Emma (Halston Sage) hingegen kann als Horrorfratze teilweise selbst unerwünschten Grusel verbreiten. Viele ihrer Gesichtsausdrücke wirken unpassend, ihre Lippen in vielen Szenen seltsam dick und aufgeblasen und die Stirn scheinbar taub – Botox lässt grüßen. Auch bei den männlichen Vertreten gibt es diese Gegensätze – während Ryan außer seinen Lippen im Gesicht anscheinend keine Muskel zur Bewegung besitzt, feiert Dylan in bester Jim Carrey-Manier ein wahres Gesichtsanimations-Feuerwerk. Ähnliches gilt für den Soundtrack – beispielsweise wird die Anfangssequenz mit dem Song “Moonlight” von Ariana Grande super unterstrichen, aber an anderen wichtigen Stellen im Spiel werden krasse Metal-Stücke mit Gesang verwendet, die irgendwie überhaupt nicht zum Spielgeschehen passen wollen. Die deutsche Synchro der Hauptdarsteller geht aber komplett in Ordnung.

Außer des Single-Player Parts bietet “The Quarry” noch einen Mehrspieler-Modus sowie die Option das Spiel komplett als Film anzuschauen, ohne eingreifen zu müssen.

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Fazit

Mit „The Quarry“ bietet Supermassive Games erneut gut gemachte Horror-Hausmannskost. Es wird unterhaltender Teen-Trash geboten, der sich selbst nicht zu ernst nimmt. Jedoch bleibt der Spielablauf der selbe wie man ihn von anderen Titeln des Studios kennt. Man absolviert Quick-Time Events, bringt durch Entscheidungen die Story in eine bestimmte Richtung, sammelt Gegenstände und erhascht durch gefundene Tarotkarten einen Blick in die Zukunft. Ich würde mir bei kommenden Produktionen von Supermassive Games auch mal etwas mehr spielerische Freiheit wünschen. Darüber können leider auch die 186 verschiedenen Enden, eine Story von ca. 8 – 10 Stunden und ein Mehrspielermodus nicht hinwegtäuschen.

Wer aber nach wie vor Bock auf 80er Jahre Teen-Storys mit einer guten Prise Horror und einem Faible für interaktive Filme hat, wird mit „The Quarry“ auf jeden Fall gut bedient.

Pro:

  • starke Atmosphäre á la Until Dawn
  • coole Teenie-Horror-Story im 80er Jahre Style
  • 186 verschiedene Storyenden
  • gute Grafik (Gesichtsanimationen)
  • bekannte Schauspieler

Contra:

  • wenig Entscheidungsfreiheit
  • wiederholende Quick-Time Events
  • Story braucht lange, um im Tritt zu kommen

Hier erhältlich:

  • The Quarry (PS 5)
  • The Quarry (PS 4)
  • The Quarry (Xbox One)
  • The Quarry (Xbox Series)

(Michael Schröder)
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